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Der Frontallappen (gelber Bereich) kann bewusst veranlasst werden, Gedächtnisinhalt zu blockieren. In Hypnose kann dies auch zum Lösen und Ver- arbeiten genutzt werden. Grafik: Wikipedia |
Die Skeptiker unter den Psychologen sollten sich nun in Depues Studienbericht, veröffentlicht in Science, informieren. Zusammengefasst: Das Frontalhirn beeinflusst das Gedächtnis aktiv über zwei aufeinanderfolgende Mechanismen.
Das Experiment mit 16 (gesunden, nicht traumatisierten) Teilnehmern war schlicht: Sie sollten sich (mehrfach gezeigte) Fotos entweder immer wieder ins Gedächtnis rufen oder sie bewusst verdrängen, anschließend die Fotos beschreiben. Tatsächlich enthielten die Beschreibungen der bewusst verdrängten Bilder viel mehr Fehler als Kontrollbilder, die nur einmal gezeigt wurden, und umgekehrt: Die bewusst immer wieder erinnerten Bilder konnten mit vielen korrekten Einzelheiten beschrieben werden.
Keine Forschung ohne Messung: Diese zeigte, dass beim Unterdrücken von Erinnerungen nacheinander bestimmte Hirnareale ausgeschaltet werden. Ein Job, den der Frontallappen verrichtet: Erst unterdrückt er neuronale Aktivitäten in Regionen, wo die Erinnerungen für Sinneseindrücke sitzen. Reicht das nicht, versuchten also die Teilnehmer, etwas weiterhin aktiv zu unterdrücken, blockiert der Frontallappen weitere Gedächtnisprozesse über die Sinneseindrücke hinaus. Seine Aktivität reicht bis tief ins emotionale Gedächtnis hinein.
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