Dienstag, 3. August 2010

Bandscheibenvorfall: Schmerzhaft wegen Entzündung (und nicht wegen zusammengedrückter Nerven)

Bandscheibenvorfall
Womöglich sind gar nicht zusammengedrückte Nerven für die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall verantwortlich, sondern eine heftige Entzündungsreaktion. Das zeigen jedenfalls die Forschungen an der Duke-Uni, Durham. Eine Zusammenfassung der Studie lesen Sie hier. Was bringen die neuen Erkenntnisse aber für den Bandscheiben-Patienten?

Die Autoren entdeckten im Verletzungsbereich sog. Th17-Zellen, die aktiv werden, sobald das weiche Innere der Wirbelsäule beim Vorfall austritt und Druck auf die Nervenbahnen ausübt. Die austretende Masse gilt dem Körper als fremd, da sie so geschützt liegt, dass sie normalerweise nie mit dem Blutkreislaufsystem in Verbindung kommt. 

Bei einem Vorfall aber werden plötzlich  Th17-Zellen aktiv, so als sei körperfremdes Material eingedrungen. Bisher halfen entzündungshemmende Spritzen dennoch so gut wie gar nicht bei Bandscheibenvorfällen. Ein Gegenargument gegen die Entzündungsthese? Nein: Die Dosen der Medikamente aufgrund der zu befürchtenden Nebenwirkungen aufs Immunsystem mussten sehr gering sein. 

Jetzt hoffen die Forscher, mit der Eindämmung nur der Th17-Zellen die Schmerzen beim Vorfall lindern zu können - vor allem, weil die nicht bei der unmittelbaren Infektabwehr tätig und somit vielleicht verzichtbar seinen. Ähnlich wie der Blinddarm, dem die Schulmedizin auch Verzichtbarkeit attestiert und ihn gerne entnimmt, wenn er gereizt ist. 

Wem diese Vorgehensweise nicht geheuer ist, weil das gesamte Geschehen des Immunsystems vielleicht doch komplexer ist (und die Th17-Zellen mehr Funktionen ausüben als die Forschung bisher weiß), könnte es auch mit Hypnose bei Bandscheibenvorfällen versuchen. Studien zeigen, dass per Hypnose Endzündungen schneller abklingen und Schmerzen besser in den Griff zu bekommen sind. So hat man beide Ziele erreicht.  
 
Mehr dazu: » Infoseiten des IHvV » Hypnoseportal » Hypnose-CD's

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