Montag, 30. August 2010

Rauchfrei per Hypnose: Die drei Methoden

Rauchen ist nicht gleich Rauchen,
Raucherentwöhnung nicht gleich
Raucherentwöhnung. Qu.: Wikip.
Es ist zugegeben kein großes Geheimnis: Per Hypnose ist es deutlich einfacher, rauchfrei zu werden, als mit jeder anderen Methode. Die einschlägigen Studien zeigen das. Dennoch gibt es Untersuchungen (etwa die von Prof. Dirk Revenstorf zusammengefassen), die zeigen, dass es mal mehr, mal weniger "Rückfällige" gibt. In der Summe sind es weit weniger als bei anderen Vorgehensweisen, aber immerhin. Woran liegt das? Der Schlüssel liegt zum einen im Hypnosetherapeuten selbst. Es gibt in jedem Job gute und weniger gute - Ärzte, Rechtsanwälte, Maurer, Jockeys. So auch Hypnosetherapeuten. Entschuldigung für die Banalität!  Weniger banal ist der zweite Grund: Es kann auch an der gewählten Methode liegen. Klinische Studien werden um der Vergleichbarkeit willen mit identischen Methoden geführt. Doch nicht jeder Mensch ist gleichermaßen für jede Methode gleich gut geeignet. Darum gibt es bei der hypnotischen Raucherentwöhnung drei grundsätzlich unterschiedliche Methoden. Und es liegt nun am Zusammenspiel zwischen Therapeut und Klient, die geeignete zu finden. Und das ist nicht immer die, die einem der angeblich gesunde Menschenverstand sagt. So etwas kann man und sollte man übrigens in Hypnose austesten, also das Unterbewusste, nicht das Bewusstsein sprechen lassen. Ist der wahrhaftige Wille da, die richtige Methode bei einem guten Hypnosetherapeuten gewählt, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege.


Dann schaffen es neun von zehn im Verlaufe von drei bis sechs Sitzungen, und bleiben rauchfrei - nicht nur unmittelbar nach der letzten Raucherentwöhnungs-Sitzung, sondern auch Jahre danach. Eine Auffrischung der Suggestionen durch eine speziell für den neuen Nichtraucher aufgenommene CD (mit der ihm gewohnten Stimme des Hypnosetherapeuten) kann dabei sehr nützlich sein.

Die drei Methoden der hypnotischen Raucherentwöhnung:

A) Rauchstopp sofort

Teer & mehr: Lunge eines Rauchers
nach der Obduktion. Foto: Wikip.
Für die einen nur die radikale Variante der Reduktionsmethode, ist ein sofortiger Rauchstopp jedoch auch eine Frage der Konstellation. Nach gutem Vorgespräch und dem Bewusstmachen der aktiven wie passiven Raucheraspekte (kognitive Elemente sollten gut vorbereitet sein), ergibt sich oft von selbst der sofortige Rauchstopp des Klienten. Er will ja schließlich, also hört er auf, auch ohne Hypnose. Doch Vorsicht: Die Suggestionen, die sich jemand selbst gibt oder von einem Hypnosetherapeuten erhält, die auf einen sofortigen Rauchstopp abzielen, sind selten von Dauer. Oft finden wir hier Vertreter der alten, direkten Schule. Manchmal gar Suggestionen mit Aversionsinhalten (Evozieren von Ekelgefühlen und entsprechenden Belastungen des Geschmacksapparats). Dies KANN manchmal angezeigt sein, bei Rauchern, die auf die anderen beiden Methoden nicht ansprechen. Die Geschichte endet oft so, dass der spontane Nicht-Mehr-Raucher sich selbst vorgaukelt, er sei rauchfrei nach der ersten Sitzung. Nach ein paar Tage greift er aber wieder zur Zigarette und macht die Methode verantwortlich.

B) Reduktionsmethode

Raucher sterben früher (Foto: Wikip.)
Wie der Name sagt: Nicht mehr zwei Packungen täglich, sondern nur eine. Später die Hälfte davon und so weiter. Oder nach Wahl. Vielleicht einfach gleich auf drei Zigaretten täglich gehen, die nur zu bestimmten Zeitpunkten geraucht werden. Allerdings wegen der "Verankerungsgefahr" ein wenig problematisch, wir raten ab. Aufgrund des langsameren Vorgehens werden zwei Dinge erreicht: Der Verzicht ist zunächst objektiv geringer und subjektiv weniger wahrnehmbar. Das zweite Punkt ist aber der wichtigere: Es gibt dem Therapeuten Zeit und Raum, mit dem Unterbewusstsein zu arbeiten, um den Verzicht nicht als Verzicht erscheinen zu lassen. Das, was dem Raucher das Rauchen gibt (Genuss, Entspannung, Wohlsein, Ausfüllen von Wartezeit/Langeweile, Kommunikationsförderung etc.), wird ersetzt durch etwas, was nicht giftig ist (und oft genug zum vorzeitigen Ableben in Qual führt): Lust auf frisches Wasser, das durch einen Anker hervorgerufene Gefühl innerer Gelassenheit und so weiter.

C) Schlusspunktmethode


Die letzte Zigarette... (Foto: Wikip.)
Der Raucher darf bis zur letzten Sitzung weiter rauchen, soviel er möchte. Bis dahin wird mit seinen Ressourcen gearbeitet und alles aktiviert, was der Raucher braucht, um nach seiner letzten Zigarette ohne Probleme weiterzuleben. Er wird nicht nervöser, sie wird nicht zunehmen, beide werden über die ersten beiden Tage nach dem "Letzte Zigarette Ritual" mit Gelassenheit und Stolz hinwegkommen, Entzugserscheinungen sind danach nicht mehr vorhanden, die Regeneration beginnt bereits von der ersten Minuten der letzten Zigarette an. Es gibt Studien, die dieser Methode die geringsten Rückfallquoten bescheinigen. Ausführlichere Infos gibt es zum Beispiel auf diesen Seiten des IHvV.


Mehr dazu: » Infoseiten des IHvV » Hypnoseportal » Hypnose-CD's

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