Mittwoch, 4. August 2010

Hautverbrennungen: Hypnose wird in Schweizer Kliniken eingesetzt

Darstellung Hautverbrennung
1. bis 3. Grad, Grafik
Quelle: Wikipedia

Das Fachmagazin Burns berichtet über einen Langszeitversuch Lausanner Ärzte an 23 Patienten, die Verbrennungen an einem Viertel der Körperoberfläche erlitten haben. Sie wurden nach Einweisung ins Krankenhaus und erfolgreicher Hauttransplantation mit Hypnose behandelt, die Kontrollgruppe mit vergleichbaren Verletzungen nicht.

Zudem wurden den Patienten Selbsthypnose beigebracht. Ergebnis: Die Patienten haben weniger starke Schmerzen (auch beim Verbandwechsel), die Angst vor den Eingriffen war geringer, sie brauchten weniger häufig psychiatrische Behandlung, viel niedrigere Dosen Schmerzmittel, seltener Vollnarkosen für OP's, und vor allem: Die Wunden heilten besser. Das zeigt die tiefere Transplantationsrate.

Im Durchschnitt verbrachten die Hypnose-Patienten fünf Tage weniger auf der Intensivstation, der Spitalaufenthalt verkürzte sich um sechs Tage - immer im Vergleich zur Kontrollgruppe.


Die Studienleitung vom Verbrennungszentrum des Unispitals errechnete eine Ersparnis von 17.000 Franken pro Patient - es lohne sich bereits bei nur neun Patienten jährlich, einen Hypnosetherapeuten einzustellen.

In Lausanne werden drei auf Hypnose spezialisierte Helferinnen eingesetzt, so Studienleiterin Mette Berger. Die Technik werde nicht nur bei Brandopfern eingesetzt, sondern auch bei mehrfach traumatisierten Patienten. Es gehe um Behandlung, bevor z. B. Schmerzen chronisch werden würden. Besonders Kinder seien wegen Ihrer Vorstellungskraft empfänglich für Hypnose. 

Die konkreten Hypnosemethoden unterscheiden sich mitunter voneinander. Über die von Barber 1977 eingeführte hypnotische Methode "rapid induction analgesia" (RIA) wird positiv hier berichtet. Die wesentlichen Elemente werden u. a. auch bei uns gelehrt.  


Mehr dazu: » Hypnose-Seminare » Hypnose-CD's

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