Montag, 20. September 2010

Kinder, Übergewicht und Hypnose

Auch Werbung ist Hypnose - und nur
mit Hypnose kann man sich wieder
de-hypnotisieren (Foto: W-commons)
Immer öfter kommen Jugendliche und Kinder mit Übergewicht zu uns. Während die Weichen für Übergewicht in den allermeisten Fällen in den ersten drei Lebensjahren gestellt werden, ist der Kampf gegen die Pfunde im Hier und Jetzt für jeden aussichtslos, der nicht die Weiche zurück aufs richtige Gleis findet - und diese dann auch beherzt stellt.

Was ist eine falsche Weichenstellung? In vielen Fällen etwas ganz Simples, Unspektakuläres, Übersehenes: Es reicht, regelmäßig ein Glas Cola (Fanta, Sprite) zu trinken in den jungen, entscheidenden Jahren, bevor es in die Schule geht, und das Kind hat allergrößte Chancen, nie wieder ein Leben im Normalgewicht (und in Gesundheit) zu verbringen.

Übergewichtige Kinder und Jugendliche haben vieles gemeinsam. Ihre Eltern - und sie selbst - sind fast immer der Meinung, dass sie das richtige essen, dass sie gesund essen, nichts falsch machen, dass alles ganz normal ist, sie sich gar nicht von anderen unterscheiden. Das ist ganz normal, denn jeder Mensch will immer nur Gutes für sich und das Beste für seine Familie. Die Fakten aber sind: Mittlerweile leidet bereits jedes zehnte deutsche Kind an Fettsucht. Und die Grundausrichtung dafür erhalten die Kinder von ihren Eltern im Kleinkindalter. 

Wenn Ihr Eßtisch so aussieht, ist alles
okay - aber bei wem ist das schon so?
Quelle: Wikipedia
Doch überprüfen Sie mal: Isst ihr Kind regelmäßig? Hat es drei Hauptmahlzeiten? Ein zweites Frühstück? Einen Nachmittags-Snack? Isst es mindestens drei Mal am Tag ein Stück Gemüse, zweimal etwas Obst? Jeden Tag? Isst es Joghurt, und sind im Joghurt nicht mehr als maximal zwei Prozent Zucker enthalten (Industriezucker, der weiße, kristallene, der so allgegenwärtig ist, dass man ihm nicht entgeht, wenn man auch nur irgendetwas Fertiges kauft und isst)? Isst Ihr Kind mindestens einmal die Woche frischen Fisch, ist im Babybrei Fisch enthalten? Trinkt es mehr Wasser und ungesüsste Tees als unverdünnte Säfte (schlecht) oder gar Softdrinks wie Cola, Fanta & Co (noch schlechter; regelmäßig Cola zu trinken reicht allein schon aus, um jemanden fast unumkehrbar auf "dick" zu programmieren)? Isst es mehr Vollkorn- als Weißmehlprodukte? 

Wenn Sie alle Fragen mit "Ja" beantworten können, ist alles gut. Wenn Sie alle mit "Ja" beantworten und sind trotzdem dick (oder ihr Kind), dann bewegen Sie sich zu wenig, haben eine seltene Stoffwechselerkrankung oder Sie nehmen regelmäßig irgendwelche Medikamente. Sehr viele Medikamente am Markt greifen in den Stoffwechsel ein und machen dick. 

Isst Ihr Kind viel fertige Frühstück-Müslis oder -Cornflakes (die enthalten oft bis zu 25 Prozent Zucker)? Isst es Pommes, Schnitzel & Co. häufiger als 1 x pro Woche? Isst es häufiger als 1 x pro Woche Nutella oder ähnliche, süße Fertigprodukte? Isst es jetzt bereits sogeannte Lightprodukte (der enthaltene Süssstoff führt zu vermehrter Insulinproduktion, was ein künstliches Hungergefühl auslöst)? 

Wenn Sie mindestens eine Frage mit "Ja" beantworten", müssen Sie aufpassen und stark gegenwirken. 

Typisches Erscheinungsbild bei
Fettleibigkeit - eine Krankheit
der Zivilisation, kein Zeichen
schwachen Willens.
Foto: Wikimedia Commons
Oft beginnt die unbewusste, nicht gewusste Fehlernährung bereits unmittelbar mit dem Abstillen im ersten Lebensjahr des Kindes. Bis Eltern dann beobachtet haben, dass ihr Kind zu dick ist und etwas dagegen tun möchten, ist es schon zu spät - der Appetit auf Gesundes ist verdorben, der auf Süßes, Cola, Pizza fast unstillbar. Mit Druck und reiner Willensanstrengung wird auf Dauer nichts erreicht. 

Die Lösung kann in der Hypnose bestehen, denn im Gehirn werden die Geschmacksempfindungen und -bedürfnisse programmiert und zu Handlungen umgemünzt. Weichenstellungen können im Grunde nur hier stattfinden. Alles andere ist nur das Arbeiten am Symptom, nicht an der Ursache. 

Die Ursache liegt in der Vergangenheit, aber: Man kann die Zeit nicht zurückspulen! Was bleibt, ist nur die Möglichkeit, diese alten neuronalen Verknüpfungen zu "löschen" und völlig neu zu knüpfen. Dies ist mit Hypnose möglich, ist aber im Falle von der Umstellung von Errnährungsgewohnheiten nicht mit einem Knopfdruck zu erledigen, sondern erfordert auch Zeit. 

Die Gewohnheit ist stark, hirnphysiologisch würde man sagen: Alte neuronale Verknüpfungen kann man zwar aufbrechen und neu verknüpfen, sie haben aber eine starke Tendenz, ins alte Muster zurückzufallen, als würden sie von einem unsichtbaren Magneten angezogen. 

Selbsthypnose, tägliches Hören einer Hypnose-CD mit speziellen Inhalten, mehrwöchige Sitzungen beim Hypnosetherapeuten (sechs Sitzungen und mehr) - das sind die Möglichkeiten. Das ist immerhin ein Lichtstreif am Horizont, der mit einiger Erfahrung in Hypnose schnell zur Morgendämmerung werden kann.

P.S.: Die Ernährungsbeispiele bzw. Ernährungsfragen sind unmittelbar aus dem anerkannten Ernährungskanon der WHO (Weltgesundheitsorganisation) abgeleitet.

Infos für richtige Ernährung gibt es von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, und zwar

fürs Baby
fürs Kind
für zu dicke Kinder


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