Bekannt sind auf der anderen Seite Heerscharen von angehenden Hypnosetherapeuten, die nach ersten professionellen Erfahrungen schnell auf andere Therapiemöglichkeiten umschwenken – nicht, weil die Hypnose so wenig effizient ist, das Gegenteil ist ja der Fall, sondern weil sie auf Dauer nur von denjenigen geleistet werden kann, die in der Lage sind, sich ausreichend vor den Energien des anderen zu schützen, ohne dabei aber den Rapport zu diesem zu verlieren, und die darüber hinaus den eigenen, ganz normalen Energieverlust, der mit hoch konzentriertem Arbeiten immer einher geht, schnell wieder auszugleichen. Dies erfordert ein in körperlicher wie geistiger Hinsicht diszipliniertes Leben. Fälle, in denen versucht wurde, mit künstlichen Mitteln das eigene Energieniveau aufrecht zu erhalten, enden rasch in Burnout-Symptomen oder, schlimmer noch, mit eigener, nicht selten schwerer Erkrankung und der langfristigen Einstellung jeder therapeutischen Tätigkeit.
Das ist ein Los, das Hypnosetherapeuten mit anderen, oft auch sehr erfolgreich arbeitenden Therapeuten in anderen heilenden Berufen teilen: Ärzte, die sich mit ihren Patienten identifizieren und mehr als nur Pillen verschreiben, gehören ebenso dazu wie engagierte Heilpraktiker oder auch nur laienhaft ausgebildete, oft genug selbst ernannte geistige Heiler, die bereits nach ihrem ersten professionellen Einsatz so viel von den Krankheiten und Problemen ihrer Patienten "nehmen", dass man sie häufiger in den Praxen der anderen als in der eigenen sieht.
Nun führt uns der gesunde Menschenverstand zurück zu der Frage, was denn nun das "richtige" Verhältnis zwischen Therapie und Pause sei, und wir sprechen hier immer noch und ausschließlich von der Hypnosetherapie. Und der gesunde Menschenverstand könnte ohne weiteres auf die Vermutung kommen, dass es nachgerade ideal sei, nicht nur Hynosetherapeut zu sein, sondern noch viele andere Therapie anbieten zu können, seien es Therapien mit psychischer oder somatischer Konzeption.
So könnte man idealerweise die für Hypnose wichtigen Pausen mit Akupunktur, Massage, Handauflegen, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, Spritzen, Schröpfen, Zähne ziehen, Schreien, Lachen, schamanischem Tanze, Pillen verschreiben und vielem mehr verbringen, ehe man ausgeruht zur nächsten Hypnosesitzung schreitet.
Was also ist einzuwenden gegen einen Psychologen, der unter anderem auch die Hypnose gelegentlich anwendet, oder gegen einen Zahnarzt, der hypnotisiert statt den Kiefer taub zu spritzen? Im Prinzip gar nichts. Und dennoch spricht in der Praxis alles dagegen! Warum?
Die Antwort gibt uns wieder der gesunde Menschenverstand. Das können Sie in meinem nächsten Post lesen, in "Gesunder Menschenverstand, Teil 3".
Mehr dazu: » Infoseiten des IHvV » Hypnoseportal » Hypnose-CD's
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