Freitag, 22. Juni 2007

Abnehmen ohne Frust und Jo-Jo-Effekt - Mit klinischer Hypnose zur Idealfigur

Bremen, Juni 2007 - Viele Menschen kennen dieses Problem: Trotz großer Anstrengungen und Selbstdisziplin schaffen sie es nicht, ihr Gewicht in den Griff zu bekommen. Effektive Hilfe bietet hier die Methode der Tiefenhypnose mit einer Erfolgsquote von mindestens 80 Prozent. Innerhalb von nur einer Stunde lernen Diätgestresste durch dieses Mental Training ihren persönlichen Weg zum Wohlfühlgewicht zu erreichen und es vor allem dauerhaft mühelos zu halten – ganz ohne ständigen Kampf mit sich selbst.„Klinische Hypnose stellt eine echte Alternative zu den unzähligen Diätmethoden dar, die oftmals nur den gefürchteten Jo-Jo-Effekt auslösen“, erläutert Mental Trainer Nils Reineking, Gründer von CARLO FARADAY Mental Training in Bremen. Ohne negative Folgewirkungen ermöglicht diese spezielle Anwendung der klinischen Hypnose, dass Seminarteilnehmer ihre mentale Stärke steigern können und daraufhin ohne große Kraftanstrengungen und Frustrationen „stopp“ zu üppigen, fettigen und zuckerhaltigen Speisen sagen. Besonders den schlechten Essgewohnheiten, die in der Regel das Übergewicht verursachen, geht es an den Kragen. Ohne Leidensdruck, gesteigertes Hungergefühl und das Gefühl zu verzichten schaffen es mindestens acht von zehn Seminarteilnehmern, ihre Ernährung ohne Mühe umzustellen. Für viele Übergewichtige beginnt dann ein ganz neues Leben, wenn sie sich plötzlich wieder trauen, die Badehose oder den Bikini aus dem Schrank zu holen. Lediglich eine durch Krankheit oder Medikamenteneinnahme verursachte Fettleibigkeit lässt sich nicht durch klinische Hypnose beseitigen, da diese keine Glaubensmethode oder Wunderheilerei darstellt.„Klinische Hypnose ist nicht mit Show-Hypnose zu verwechseln, bei der der Hypnotisierte scheinbar willenlos alles befolgt, was der Hypnotiseur von ihm verlangt und die ausschließlich zur Belustigung eines Publikums dient“, erklärt Reineking. Vielmehr erleben die Seminarteilnehmer die Suggestionen in einer bewussten oder unbewussten tiefen Entspannungsphase, der klinischen Hypnose. In diesem Zustand können Lernprozesse besonders schnell verlaufen. „Jeder Teilnehmer kann jederzeit und aus freiem Willen aus der von Ärzten und Psychologen mitentwickelten, auf Hypnose basierenden Methode aussteigen“, beruhigt Reineking. Selbst für Willensschwache eignet sich dieses Verfahren, wenn sie ein ernsthaftes Interesse am Abnehmen zeigen. Besonders die langfristige Wirkung der Hypnose, die in vielen Fällen ein ganzes Leben anhält, macht diese Methode so erfolgreich. Im Rahmen des Seminars finden zudem noch ausführliche Gespräche mit der Seminarleitung und unter den Seminarteilnehmern statt. „Nur wer versteht, wie man falsche Essgewohnheiten ganz leicht vermeiden kann, findet wirklich seinen eigenen Weg zum gesunden Idealgewicht“, weiß der Experte, der den Menschen aber damit nicht den Genuss am Essen nimmt. Zudem erreicht er beim Großteil seiner Teilnehmer, dass sie sich sogar zusätzlich zum erfolgreichen Abnehmprozess zwanglos und gesund bewegen.

Quelle: Pressemitteilung

Arnica montana, Bergwohlverleih

Arnica montana, Bergwohlverleih genannt, gehört zu den Korbblütlern. Die Hauptinhaltsstoffe, die arzneilich wirksam sind, sind Sesquiterpenlactone. Sie wirken lokal entzündungshemmend, Schmerz stillend und antimikrobiell. Kontaktdermatiden kommen bei lokaler Anwendung vor. Unverdünnt verursacht Arnikatinktur eine toxische Dermatitis. Genutzt wird Arnica bei Verstauchungen, Prellungen oder Blutergüssen.
Leitsymptome: Auch in der klassischen Homöopathie ist Arnika ein wichtiges Mittel bei Verletzungen. Es wird genutzt bei Traumata aller Art, physischen oder psychischen und ihren Folgen. Genutzt wird es bei Neigung zu blauen Flecken oder Nasenbluten; wenn sich die Muskeln wund anfühlen und schmerzhaft sind. Es gilt auch als Prophylaxe gegen Eiter.
Furcht, Panikattacken, Angst vor Berührung und Schlägen, Agoraphobie; Gefühl der Nutzlosigkeit, der Minderwertigkeit.
Das Gehirn fühlt sich müde und brennend an; chronischer Schwindel. Schmerzen in der Schläfe, als ob ein Nagel hinein geschlagen würde.
Arme und Beine schmerzen, Gefühl, als sei man völlig zerschlagen. Beim Zugreifen sind die Hände kraftlos, aber auch Fingerkrämpfe, zum Beispiel beim Schreiben. Beim Stehen knicken die Knie plötzlich ein. Beim Hinlegen wird jede Unterlage als zu hart empfunden.
Heiserkeit, Hustenanfälle, auch im Schlaf.
Herzstiche, stark empfundener Herzschlag, Herzklopfen bei Anstrengung.
Bewährt bei: Verletzungen der Haut, Bindegewebe, Muskeln, Sehnen, Gelenken, Einblutungen in die Augen-Bindehaut. Auch nach Operationen, wenn Patienten sich wie zerschlagen fühlen.

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Sepia, der Tintenfisch

Sepia officinalis, der Tintenfisch, gehört zu den Weichtieren, wie Schnecken und Muscheln auch. Für die Homöopathie werden Zubereitungen aus der getrockneten Tinte aus dem Tintenbeutel gefertigt. Sepia gehört zu den großen homöopathischen Mitteln, vor allem für Frauen.

Leitsymptome: Sepia wirkt auf das venöse System, vor allem im weiblichen Becken und gilt deshalb als Frauenmittel. Typische Symptome sind plötzliche Erschöpfung, plötzliche Blutwallungen, Krämpfe, Blutungen; Bindegewebsschwäche; Schwangerschaftsbeschwerden. Kalte Luft oder sexuelle Ausschweifungen verschlimmern die Beschwerden; Besserung durch Wärme und Bewegung.
Leicht kränkbare, empfindliche Menschen, reizbar, zorniges Gemüt. Abneigung gegen Gesellschaft, aber auch Angst, allein zu sein.
Starke Empfindlichkeit gegen Gerüche; fauliger Geschmack im Mund, flaues Gefühl in der Magengegend.
Gefühl der Schwäche in der Vulva; als wollte etwas aus der Vulva herausdrängen.
Stark empfundenes Pulsieren im Körper, Herzklopfen, das in Linksseitenlage schlimmer wird. Fliegende Hitze, nächtliche Blutwallungen.
Wellenartige Kopfschmerzen während der Menstruation und bei spärlicher Blutung.
Bewährt bei: Überarbeiteten Frauen, die Uterusbeschwerden haben oder zu einem Uterusvorfall neigen; allgemein bei Bindegewebsschwäche, Muskelzuckungen; Brennen in verschiedenen Körperstellen. Passt auch bei gastrointestinalen Befunden wie Kollern im Abdomen, Druck im Mastdarm oder Mastdarmvorfall. Bewährt auch bei Blutungen, Schwäche- und Erschöpfungsgefühl sowie in der Schwangerschaft und bei Abortneigung. Sepia passt auch bei Kindern, die sich bei Wetterumschwüngen leicht erkälten.

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Homöopathie für Frauen in den Wechseljahren

Nicht erst seit der Diskussion um Nutzen und Risiken von Hormonersatz-Therapien in den Wechseljahren fragen Frauen, die in der Menopause Beschwerden haben, nach Alternativen. Eine Möglichkeit ist die Homöopathie. Oft passen bei betroffenen Frauen große homöopathische Mittel wie Pulsatilla oder Sepia. Doch eben nicht bei jeder.

Kollegen mit einer Ausbildung in klassischer Homöopathie schätzen an der Methode, dass nicht einfach ein Symptom kuriert wird. Vielmehr suchen sie nach der zugrunde liegenden Störung, die aus den individuellen körperlichen und psychischen Gegebenheiten entsteht und umgekehrt den ganzen Körper und die Psyche beeinflusst. Dabei sind alle Symptome und Beschwerden und ihr Charakter wichtig und werden genau erfragt. Das Symptom Hitzewallung allein reicht nicht, um ein passendes Mittel zu finden.
"Homöopathen denken eben ganz anders", sagt Dr. Beate Vollmer aus München. Die Gynäkologin ist in München niedergelassen und bietet die modernen Untersuchungen etwa zur Krebs-Früherkennung an. Bei der Therapie setzt sie seit 1993 auf die klassische Homöopathie. Schulmedizin kommt für sie infrage, wenn sie mit der Homöopathie nicht weiter kommt. Das ist selten, sagt sie. "Die Frauen mit Hormonersatz-Therapie in meiner Praxis kann ich an einer Hand abzählen."
Gefragt wird gezielt nach dem Charakter eines Symptoms
Anderen Frauen etwa mit Wechseljahrsbeschwerden kann sie mit Homöopathie helfen. Kommt zum Beispiel eine Patientin mit Hitzewallungen, lässt sich Vollmer diese genau beschreiben: Gibt es eine bevorzugte Tageszeit? Wie laufen die Hitzewallungen ab; von wo gehen sie aus, etwa vom Bauch bis in den Kopf; oder bleiben sie nur im Gesicht? Sind die Hitzewallung mit Schwitzen verbunden oder trocken? Also nur heiß, oder tropft auch der Schweiß? Ist der Schweiß kalt oder warm? Wird das Gesicht bei den Hitzewallungen rot?
Dann fragt Vollmer auch nach anderen Beschwerden: Ist die Frau bei den Hitzewallungen genervt? Weinerlich? Kommt es zu Herzklopfen? Herzrasen? Zittern? Gibt es ein Gefühl des Getriebenseins?
Durch diese gezielten und umfassenden Fragen wird das Symptom Hitzewallung genau und individuell erfasst - und das gilt in der klassischen Homöopathie grundsätzlich für alle Symptome und Beschwerden. Weiter wird gefragt, ob es noch andere Beschwerden gibt, die die Patientin mit den Wechseljahren in Verbindung bringt. Erfragt wird die Art der letzten Blutung; die Qualität des Schlafs, nach Veränderungen in der Brust. Aus all diesen Symptomen ergibt sich dann das für diese Frau passende Homöopathikum.
Schildert etwa eine Patientin starke Hitzewallungen vor allem tagsüber, besonders auch bei Kontakt mit Menschen, sind Bett- und Nachwäsche oft durchgeschwitzt, ist die Frau weinerlich, neigt zu Tränenausbrüchen, könnte etwa Pulsatilla passen.
Sepia gilt als großes Homöopathikum; doch nicht allein nur für Frauen in den Wechseljahren. Das Präparat kann geeignet sein bei einer Frau, die sich zwischen Beruf, Ehemann, Kindern, Haushalt zerreißt; dunkle Ringe unter den Augen hat.
Eher an Kalium carbonicum denkt man bei einer Frau in den Wechseljahren, die nachts mit Hitzewallungen und Herzklopfen aufwacht, sich Sorgen macht, ob sie herzkrank ist.
Acidum sulfuricum ist eine Arznei, die geeignet sein kann für eine Frau, mit Zitterigkeit, die auch schwitzt, die vor allem darunter leidet, dass sie sich gehetzt und getrieben fühlt; der ist alles zuviel, die weiß nicht, wo sie zuerst anfangen soll, und nie fertig wird.
Sulfur kann geeignet sein, wenn Frauen bei Hitzewallungen in ihrem Schweiß schwimmen, eine unreine Haut und womöglich eine Hautkrankheit haben.

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Pulsatilla, Küchen- oder Kuhschelle

Die Küchenschelle (Pulsatilla pratensis) gehört zu den Hahnenfuß-Gewächsen (Ranunculaceae). Die ausdauernde Pflanze enthält Ranunculin, das beim Trocknen in Protonanemonin übergeht. Der Stoff reizt vor allem in hoher Dosierung bei Kontakt Haut und Schleimhaut. Bei innerer Anwendung können Nieren und ableitende Harnwege gereizt werden. Bekannt sind auch teratogene und abortive Wirkungen.
Leitsymptome:
Pulsatilla gehört zu den homöopathischen Mitteln, die für viele und vor allem für wechselnde Symptome infrage kommen. Typisch: Die Symptome treten auf und gehen wieder, und sie ändern den Charakter. Pulsatilla gilt vor allem auch als Frauenmittel.
Zaghaftes weinerliches Gemüt, unbeständige Stimmungen
Beschwerden bei der Menstruation, bei Schwangerschaften, in der Menopause
Schleimhautprobleme in den Atemwegen, im Magen-Darm- sowie im Urogenitaltrakt
Bewährt bei:
Schüchternheit, Reizbarkeit, rasch wechselnden Stimmungen, Angst vor dem Alleinsein, Furcht in der Dunkelheit. Das Mittel eignet sich auch bei Stockschnupfen, Mundgeruch, Schleimauswurf morgens, Aufstoßen, Gastritis, Blähungen, Brechdurchfall, unwillkürlichem Urinabgang etwa beim Husten, Bauchkrämpfen bei der Monatsblutung und Hitzewallungen.
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Homöopathie: 90 Krankenkassen zahlen

Homöopathisch tätige Ärzte können die Behandlung von Kassenpatienten seit kurzem direkt mit vielen gesetzlichen Kassen abrechnen - zu einem durchaus attraktiven und festen Honorar in Euro. Angestoßen hat das vor allem der Deutsche Zentralverein Homöopathischer Ärzte.

Im Juni 2006 meldete der Verein, dem nach eigenen Angaben etwa 4000 der 6000 homöopathisch tätigen Ärzte hierzulande angehören, den Abschluss eines Mustervertrags mit der Deutschen BKK und dem Deutschen Apothekerverband. Inzwischen haben viele Betriebs-, aber auch Innungskrankenkassen den Vertrag im Rahmen der Integrierten Versorgung unterzeichnet. Aktuell sind 85 Kassen mit im Boot.
"Damit haben mehrere Millionen gesetzlich versicherter Patienten Anspruch auf homöopathische Leistungen. Und die Ärzte erhalten dafür eine attraktive Vergütung", sagte Pressesprecher Christoph Trapp vom Zentralverein auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". In der Tat steht die Vergütung im Rahmen des Vertrages hinter der für privatärztlich erbrachte Homöopathie kaum zurück. Außerdem sind die Positionen differenzierter als in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Folgende Leistungen können erbracht und abgerechnet werden:
Homöopathische Erstanamnese vom Beginn des 13. Lebensjahres an: 90 Euro. Diese Leistung muss erbracht werden nach homöopathisch-individuellen Gesichtspunkten mit schriftlicher Aufzeichnung zur Einleitung einer homöopathischen Behandlung (Mindestdauer 60 Minuten). Die Leistung ist - wie in der GOÄ auch - innerhalb eines Jahres maximal einmal erstattungsfähig. Bei Patienten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr bringt die Erstanamnese 60 Euro. Die Mindestdauer beträgt in diesem Fall 40 Minuten.
Repertorisation: 20 Euro. Das in der klassischen Homöopathie so bezeichnete Auffinden des geeigneten Arzneimittels in den Verzeichnissen ist innerhalb eines Jahres höchstens zweimal erstattungsfähig. Diese Position findet sich in der GOÄ nicht.
Homöopathische Analyse: 20 Euro. Auch diese Leistung ist innerhalb eines Jahres höchstens zweimal erstattungsfähig und existiert in der GOÄ nicht.
Homöopathische Folgeanamnese: Bei einer mindestens 30-minütigen Dauer erhalten Kollegen 45 Euro, bei einer Mindestdauer von 15 Minuten 22,50 Euro und bei mindestens sieben Minuten zehn Euro. In der GOÄ lassen sich Folgeanamnesen nur bei einer Mindestdauer von 30 Minuten abrechnen. Die Folgeanamnesen nach dem IV-Vertrag sind pro Quartal maximal zweimal erstattungsfähig und lassen sich nicht am selben Tag oder mit der Erstanamnese abrechnen.
Ärzte, die sich dem Vertrag anschließen - sie müssen dazu nicht unbedingt Mitglied des Zentralvereins sein -, können aktuell Patienten von 85 gesetzlichen Kassen homöopathisch behandeln. Sie müssen sich dazu beim Zentralverein anmelden und das Qualifikationsprofil erfüllen (siehe "Stete Fortbildung...").
Das erhalten Kollegen für homöopathische Leistungen von Krankenkassen
Deutscher Zentralverein Homöopathischer Ärzte hat bereits Verträge mit 85 Kassen abgeschlossen.
Erstanamnese 90 € (Kinder U12 60 €)
Repertorisation 20 €
Analyse 20 €
Folgeanamnese mind. 30 Min. 45 €
Folgeanamnese mind. 15 Mni. 22,50 €
Beratung mind. 7 Min. 22,50 €

Nähere Informationen auf www.welt-der-homoeopathie.de, dort "Homöopathie für Kasssenpatienten" anklicken

Zentralverein stellt im Internet alles Nötige zur Verfügung

Welche Kassen aktuell dazu gehören, steht im Internet unter der Adresse www.welt-der-homoeopathie.de. Interessenten klicken dort auf die Rubrik "Homöopathie für Kassenpatienten", dann "Downloads für Ärzte" und schließlich auf "Übersicht über die am IV-Vertrag Homöopathie teilnehmenden BKKn und IKKn".
Bevor Patienten dieser Krankenkassen homöopathische Leistungen in Anspruch nehmen können, müssen sie sich bei ihrem Arzt einschreiben. Das läuft nach den Worten des homöopathisch tätigen Allgemeinarztes Dr. Andreas Hauptmann unbürokratisch ab. Auch diese Unterlagen finden sich auf www.welt-der-homoeopathie.de. Die erbrachten Leistungen rechnen Kollegen quartalsweise mit dem Zentralverein ab, der die Vergütung an sie weiterleitet, wenn die Kassen bezahlt haben. Die Abrechnungsbögen gibt es im Web.
Der Zentralverein ist nicht der einzige Akteur, der die Vergütung homöopathischer Leistungen forciert. Mehrere Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) haben mit dem Arbeiter-Ersatzkassenverband einen Strukturvertrag geschlossen.
In fünf KVen ist Homöopathie inzwischen eine Kassenleistung
Ärzte in den KVen Nordrhein, Westfalen-Lippe, Sachsen, Bayern und Rheinland-Pfalz können den Patienten dreier Kassen, darunter die Gmünder, Homöopathie als Kassenleistung anbieten. Die Vergütung für Repertorisation und homöopathische Analyse liegt bei diesem Vertrag mit 25 und 30 Euro höher. Die Folgeanamnese wird meist mit 45 Euro vergütet. Eine weniger als 30-minütige Folgeanamnese gibt es nicht.
Wer nicht Mitglied dieser KVen ist oder Patienten behandelt, die keiner der 85 Kassen angehören, kann Kassenpatienten Homöopathie als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) anbieten - und zwar nach den Ziffern 30 und 31 GOÄ. Diese bringen bei 2,3-fachem Satz 120,66 Euro (Ziffer 30) und 60,33 Euro (Ziffer 31). Anders als bei den Verträgen des Zentralvereins und der KVen müssen Ärzte, die privatärztlich abrechnen, keine Qualifikation nachweisen.
Gibt es wegen der GOÄ-Abrechnung Probleme mit der KV oder einer Kasse, sollten sich Ärzte wehren, empfiehlt GOÄ-Spezialist Dr. Bernhard Kleinken. Homöopathie stehe bislang nicht im EBM und sei mit den erwähnten Ausnahmen deshalb nach GOÄ abzurechnen - auch wenn Kassen oder KVen das anders sehen.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Gegen Magen-Darm-Krämpfe wirkt Brechnuss

Nux vomica, die Brechnuss, ist ein bewährtes Homöopathikum bei rezidivierenden Darmbeschwerden / Präparat ist ein gutes Einsteigermittel

NEU-ISENBURG (gwa). Montagmorgen: Wieder sitzt die Patientin mit den hartnäckig rezidivierenden Bauchschmerzen im Sprechzimmer. Sie ist gereizt. Am Wochenende hatten sie wieder kolikartige Oberbauchbeschwerden und Darmkrämpfe geplagt. Die Patientin beschwert sich: Alle Untersuchungen - Ultraschall, Gastro- und Koloskopien, Laboruntersuchungen - ergaben keine pathologischen Befunde. Kein Medikament hat gewirkt. Frustriert und verärgert verlangt sie, dass ihr nun endlich geholfen wird.
Wer jetzt Nux vomica in niedriger Potenz wie D12 verordnet, kann bald eine glückliche, weil beschwerdefreie Patientin haben. Eine solche Erfahrung bei einem Patienten machte jedenfalls der Internist Dr. Ulf Riker vom Homöopathischen Ärztehaus München, als er vor Jahren - damals noch ganz zaghaft - mit der Homöopathie anfing. Seit 1989 hat Riker die Zusatzbezeichnung Homöopathie.
Nux vomica, die Brechnuss, ist "ein wunderbares Mittel, wenn Dauerstress, Zeitdruck, Leistungsdruck oder Schlafmangel auf den Magen schlagen, aber noch nicht zu einer Gastritis geführt haben", sagte Riker zur "Ärzte Zeitung". Auch bei spastischer Obstipation ist Nux vomica gut geeignet. Andere geeignete homöopathische Mittel sind Lycopodium (Bärlapp) oder Magnesium.
Was die Dosierung der Potenzen betrifft, bedarf es einiger Erfahrung, sagt Riker. Kollegen, die gerade mit der Homöopathie anfangen oder es damit einmal versuchen wollen, bleiben am besten zunächst bei niedrigen Potenzen bis D12*. Gibt man etwa Nux-vomica-Globuli in dieser Potenz zwei bis drei Tage bis zu zehnmal täglich, hat man das gleiche Ergebnis wie mit einer Hochpotenz*, etwa C 200.
Die Brechnuss ist allerdings kein Allheilmittel bei jeder Form von Magen-Darm-Beschwerden. "Wenn jemand eine Verstopfung hat und sagt, ich hab tagelang Funkstille im Darm, spricht das gegen Nux vomica", so Riker. Bei atonischer Obstipation kommen etwa Alumina , also das homöopathische Aluminium, in Betracht, aber auch Graphites (Grafit), Opium oder Muskatnuss (Nux moschata oder muscata).
Reagiert ein Patient auf Stress mit Durchfällen, die auch krampfartig sein können, ist Argentum nitricum (Silbernitrat) ein gutes Mittel. Ignatia nimmt Riker etwa bei Patienten, die einen schweren Kummer oder Schicksalsschlag hinter sich haben und bei denen sich das Ganze auf den Magen geschlagen hat.
Mancher nutzt Komplexmittel als Einstieg in die Homöopathie
Zur klassischen Homöopathie gehört viel mehr, als nur ein paar Symptome abzufragen, nämlich eine fundierte Ausbildung und Erfahrung, um das jeweils passende Mittel zu finden. Deshalb sammeln Kollegen, die sich überlegen, ob Homöopathie etwas für sie sein könnte, oft erste Erfahrungen mit wenigen Einzelmitteln. Oder sie nutzen Komplexmittel aus passenden Komponenten. Mittel für Magen-Darm-Beschwerden, die auch Nux vomica und Lycopodium enthalten, sind etwa Carbo vegetabilis Pentarkan® H oder Nux vomica-Homaccord®.
*niedrige Potenzen von D1 bis D12 enthalten noch Moleküle der Ausgangssubstanz. Die Wirkdauer beträgt Minuten bis Stunden.
Hochpotenzen wie C 200 enthalten rechnerisch keine Moleküle der Ausgangssubstanz mehr, haben aber einen starken Energiegehalt und wirken Tage bis Wochen.

Quelle: Ulf Riker, Homöopathie - Leitfaden für Ihre erfolgreiche Behandlung (Broschüre für Patienten), Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, 9 Euro, ISBN 3-939749-00-1.

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Serie Alternativmedizin: Bachblütentherapie

1 Leonardo – Wissenschaft und mehr
Sendedatum: 5. Juni 2007
Serie Alternativmedizin: Bachblütentherapie
Heather, Hornbeam und Honeysuckle
von Christiane Tovar

Sprecher: England in den 30er Jahren. In der Morgendämmerung streift ein Mann durch nebelverhangene Wälder. Er ist auf der Suche – auf der Suche nach Blüten. Der Mann ist Dr. Edward Bach und die Blüten, die er vorsichtig pflückt, sind nicht irgendwelche:
O-Ton Bach:
„Das wichtige ist, dass es sich auf keinen Fall um Nahrungsmittel handelt und auch nicht um Zuchtpflanzen, sondern es geht genau nur um Pflanzen, die wild wachsen und die nicht weiter verwertbar sind, im Sinne von Nahrungsmitteln zum Beispiel."
Sprecher: Erzählt fast 80 Jahre später die Ärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, Ulrike von Campenhausen. Vor ihr auf dem Schreibtisch – in einem Raum mit lindgrünem Teppich und viel hellem Holz – steht eine Schachtel mit 38 Fläschchen. Es ist der Bachblütensatz, also ein Standardsortiment von Blütenessenzen. Auf den Etiketten liest man so klangvolle Namen wie Sweet Chesnut, Aspen und Wild Oat. Alle Blüten werden bis heute ausnahmslos in England geerntet, bevor man sie weiter verarbeitet und mit Alkohol konserviert.
O-Ton von Campenhausen:
„Es geht nur um die Blüten weil die Blüte die energetisch reichste Form der Pflanze ist. Es werden eben nur diese Blüten gesammelt und zwar morgens vor 9 Uhr, wenn sie so die ganze Kraft der Nacht, die Extrakte, die die Pflanze aus dem Boden zieht und in die Blüte transportiert, wenn sich das dort energetisch versammelt hat, dann sollen sie gepflückt werden."
Sprecher: Energien spielen auch bei der weiteren Verarbeitung eine wichtige Rolle, erklärt Frau von Campenhausen.
O-Ton von Campenhausen:
„…dass sie eben dann in Quellwasser reingelegt werden und dann 3-4 Stunden in der Sonne stehen. Durch die Sonnenenergie und durch die Energie des Wassers wird so zu sagen die Energie der Pflanze, der Blüte auf das Wasser übertragen und von der Sonne noch mal energetisch potenziert.
Das ist etwas anders, als in der Homöopathie, weil in der Homöopathie findet die Filterung durch Verschütteln statt."
Sprecher: Parallelen gibt es trotzdem. Auch Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, setzte hoch verdünnte Mittel ein. Bevor sich Bach den Blüten zuwandte, arbeitete er im „Royal London Homeopathic Hospital". Auch die Psychoanalyse hatte Einfluss auf sein Konzept. In Anlehnung an C.G. Jung legte Edward Bach bei der Entwicklung seiner Therapie verschiedene Persönlichkeitstypen zugrunde und ordnete jeder der 38 Blüten – rein intuitiv - ein „Einsatzgebiet" zu. So soll zum Beispiel Cherry Plum Verlustangst bekämpfen und Water Violet Überlegenheitsgefühle dämpfen. An dieser Liste orientiert sich auch Ulrike von Campenhausen, wenn sie für einen Patienten die Essenzen auswählt:
O-Ton von Campenhausen:
„Also es gibt unterschiedliche Methoden, die übliche ist die, das man eine Anamnese macht. Man erfragt die Probleme und kann dann auf diesem Wege zu einer Blüte kommen."
Sprecher: Doch es gibt noch einen anderen Weg zur Blüte, sagt die Ärztin:
O-Ton von Campenhausen:
„Bei Kindern wird es häufig so gemacht, dass man Kinder einfach greifen lässt, weil Kinder ja noch wenig oder gar nicht gestört sind, von ihrem Stoffwechsel her. Dann greifen die dahin und greifen sich schon die richtige raus."

Sprecher: Auch auf die Frage, ob diese Art des Selektierens nicht völlig willkürlich sein könne, hat die Naturheilkundlerin eine Antwort:
O-Ton von Campenhausen:
„Nein das ist es nicht, vor allen Dingen Kinder greifen sich nicht irgendeine raus, sie greifen sich schon die raus, die mit ihnen was zu tun hat. Das passiert über das Resonanzprinzip, jeder Stoff hat ja eine Schwingung, ein eigenes elektromagnetisches Feld."
Sprecher: Diese Schwingungen sind es denn auch, mit denen Edward Bach die Wirkungsweise der Blüten erklärte. Dazu schrieb er 1934:
O-Ton Sprecher:
„Bestimmte wild wachsende Blumen, Büsche und Bäume höherer Ordnung haben durch ihre hohen Schwingungen die Kraft, unsere menschlichen Schwingungen zu erhöhen und unsere Kanäle für die Botschaften unseres spirituellen Selbst zu öffnen; unsere Persönlichkeit mit den Tugenden, die wir nötig haben, zu überfluten und dadurch Mängel auszuwaschen, die unsere Leiden verursachen."
Sprecher: Und tatsächlich berichten immer wieder Menschen von der wundersamen Kraft der Blüten – so wie dieser Patient:
O-Ton Patient:
„Ich habe die tolle Wirkung von den Bach-Blüten festgestellt. Ein dreiviertel Jahr wirklich Schmerzen zu haben, dass sie nachts geweint haben. Sie haben etliche Orthopäden gehabt und ich nehme einfach nur diese Tropfen und nach 14 Tagen bin ich schmerzfrei, aber fragen sie mich bitte nicht, warum das so gewirkt haben soll."
Sprecher: Diese Frage geht an Prof. Jürgen Windeler. Er überprüft die Wirksamkeit medizinischer Therapien für die Spitzenverbände der Krankenkassen und kennt Untersuchungen zur Bach-Blütentherapie.

O-Ton Windeler:
„Das Ergebnis war, dass sich Bach-Blüten in keiner Weise von einem Scheinpräparat, von einem Placebo unterscheiden, dass also keine spezifische Wirksamkeit zu erwarten ist."
Sprecher: Zum gleichen Schluss kommt auch Prof. Edzard Ernst, der an der Universität Exeter die Wirksamkeit alternativer Heilmethoden erforscht. Er hat sich anderem mit den besonders populären „Rescue-Tropfen" beschäftigt – also mit ‚Notfall-Tropfen, die in Stress-Situationen helfen sollen. 100 Studenten, die unter Examensstress litten, nahmen bei der Untersuchung Bachblüten-Essenzen ein. Ernst stellte ebenfalls einen Placeboeffekt fest. Mit anderen Worten: Die Rescue-Tropfen hatten ebenso so gut beziehungsweise ebenso schlecht gegen Prüfungsangst geholfen wie ein Scheinmedikament. Bleibt noch die Frage nach den Nebenwirkungen:
O-Ton Ernst:
„Die Gefahren sind sicherlich bei einem Mittel, was keine eigentlichen Bestandteile hat und was dann höchstens aus mehr oder weniger konzentriertem Alkohol besteht, möglicherweise in diesen Mengen Alkohol zu sehen. Das will ich aber wirklich nicht überstrapazieren."
Sprecher: Eine direkte Gefahr geht also nicht von den Bach-Blüten aus, aber: sie helfen auch nicht gezielt gegen bestimmte Krankheiten, sagen Wissenschaftler, die auf Ergebnisse verschiedener Studien vertrauen. Und sie ergänzen: wer sich mit den Blütenessenzen trotzdem besser fühlt, profitiert ausschließlich vom Placeboeffekt.

Akupunktur

Das Konzept Der Begriff Akupunktur kommt aus dem Lateinischen. Es setzt sich aus den beiden Worten acus (Nadel) und pungere (stechen) zusammen. Die Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie beruht auf der Annahme, dass das so genannte Qi (sprich: "tschie") den menschlichen Körper auf festgelegten Leitbahnen, den Meridianen, durchströmt. Den traditionellen Vorstellungen nach wird das Qi bei der Geburt ererbt und während des Lebens durch Nahrung und Atmung am Leben erhalten. Nadeln im OhrImmer mehr Ärzte und Heilpraktiker arbeiten zudem mit der Ohrakupunktur. Diese Art der Akupunktur gehört nicht zur TCM. Sie beruht auf der Annahme, dass bestimmte Regionen in der Ohrmuschel mit den Organen und Körperteilen in Verbindung stehen. Durch gezielte Nadelstiche könne man diese dann beeinflussen. Anwendungsbereiche Eine Vielzahl von Krankheiten und Störungen wird mit Akupunktur behandelt. Dazu gehören Schmerzen, insbesondere chronische Rückenschmerzen und Kniegelenksarthrose, Stress und Übelkeit - besonders nach Operationen - Asthma, Schlaflosigkeit, Tinnitus, rheumatische Erkrankungen und Abhängigkeiten. So wird zum Beispiel die Ohrakupunktur zur Raucherentwöhnung eingesetzt.Die TherapieIn der TCM werden Krankheiten auf die Störung des Energieflusses zurückgeführt. Durch die Akupunktur soll dieser Fluss wieder reguliert werden. Dazu sticht der Therapeut Nadeln in die Haut. Er orientiert sich dabei an den Meridianen. Risiken und NebenwirkungenHäufig fühlen sich Patienten nach der Akupunktur benommen. Aber auch Blutergüsse und Schmerzen an den Einstichstellen sind möglich. Außerdem können durch unsaubere Nadeln Infektionen (HIV, Hepatitis) übertragen werden. Sehr selten gibt es Todesfälle. Die Wirksamkeit Weder das Qi noch die Meridiane sind mit den Methoden der modernen Naturwissenschaft und Medizin nachweisbar. Was nicht weiter verwundert, denn auch in der TCM sind die Meridiane lediglich ein theoretisches Konstrukt. Sie gehen auf die Verläufe der Wasser- und Landstraßen des chinesischen Reichs zurück, die auf den menschlichen Körper übertragen wurden.Möglicherweise lassen sich die Akupunkturpunkte grundsätzlich damit erklären, dass an diesen Stellen Nerven sind, die durch die Nadelstiche stimuliert werden. Gut untersuchte MethodeZur Akupunktur liegen zahlreiche Studien vor. In Deutschland sind unter anderem große Studien (gerac, ART) von den gesetzlichen Krankenkassen angeregt worden. Untersucht wurde die Wirksamkeit der Nadeln bei chronischem Kopf-, Kreuz-, und Knieschmerz.Die Ergebnisse Es konnte nachgewiesen werden, dass Akupunktur bei allen untersuchten Krankheiten chronische Schmerzen lindert. Akupunktur bei chronischen RückenschmerzenBei der Behandlung von chronischen Rückenschmerzen liegt die Erfolgsrate der traditionellen chinesischen Akupunktur (TCM, "echte" Akupunktur) nicht wesentlich höher als die der Schein-Akupunktur, bei der bewusst "falsche" Punkte gestochen wurden. Beide Akupunkturformen schnitten jedoch deutlich besser ab als Medikamente und andere Therapien, mit denen diese Krankheiten normalerweise behandelt werden.Akupunktur bei KnieschmerzenAuch bei der Behandlung von Schmerzen des Kniegelenkes waren die Schein-Akupunktur und die "echte" Akupunktur in ihrer Wirkung in den meisten Studien annähernd vergleichbar. Beide waren zudem der Standardtherapie ebenfalls deutlich überlegen. Akupunktur bei MigräneFür die Behandlung der Spannungskopfschmerzen und der Migräne wurden zwischen der Behandlung mit beiden Akupunkturformen und der Standardtherapie zur Vorbeugung dieser Beschwerden keine Unterschiede festgestellt. Nadeln gegen ÜbelkeitIn anderen aussagekräftigen Untersuchungen gibt es positive Trends für folgende Krankheiten und Störungen: Bei Schwangerschaftserbrechen, Übelkeit und Zahnschmerzen hat sich die Akupunktur als nützlich erwiesen.Gut gesichert ist auch, dass sich die Übelkeit nach einer Operation an einem Punkt auf der Innenseite des Handelgelenks dämpfen lässt. Der Effekt ist spezifisch. Werden die Nadeln falsch gesetzt, helfen sie nicht mehr. Nadeln helfen nicht gegen SuchtWeder für die traditionelle Akupunktur noch für die Ohrakupunktur ist nachgewiesen, dass sie für die Entwöhnung von Rauchern geeignet sind.

Adressen
Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V., DÄGfAWürmtalstraße 54, 81375 MünchenTel: 089-38888031http://www.daegfa.de

Literatur
Stux, GabrielAkupunktur. Eine Einführung 2003, Springer-Verlag, Berlin19,95 EuroISBN: 3-54000-059-3

Mittwoch, 20. Juni 2007

Serie Alternativmedizin: Feldenkrais

Leonardo – Wissenschaft und mehr
Sendedatum: 12. Juni 2007
Serie Alternativmedizin: Feldenkrais
von Regine Hauch

Sprecherin: Ein großer heller Raum, weiße Wände, auf dem Boden Decken und darauf liegend ein halbes Dutzend Frauen und ein Mann. Vor ihnen, auf einem Hocker sitzend - der Lehrer. Peter Schulz leitet das älteste Feldenkrais-Institut in Düsseldorf – und den heutigen Kurs.
O-Ton Schulz:
„Bitte mache eine dir bekannte Blaupause, schau, wie dein Kontakt zum Boden ist, stell dir vor dabei dieses Blaupapier zwischen Körper und Boden. Und versuche dir vorzustellen, wie dieser Abdruck, den dieses Blaupapier, wenn es zum Boden abfärbt, nach dieser aktuellen Situation aussähe."
Sprecherin: Entspannt liegen und sich dabei spüren: So beginnt jeder Feldenkrais-Kurs und innerhalb des Kurses jeder neue Übungsabschnitt. Worum es bei dieser seltsamen Übung und bei allen weiteren geht? Auf keinen Fall um Krankengymnastik. Die Feldenkrais-Methode hat ein anderes Ziel, sagt Peter Schulz:
O-Ton Schulz:
„Über Bewegung sich seines Selbstgebrauches bewusster zu werden und sich in der Regel bessere, weil leichtere Alternativen zu erschließen."
Sprecherin: Die Feldenkrais-Methode wurde von dem aus Weißrussland stammenden Physiker, Neurophysiologen und Judotrainer Moshe Feldenkrais entwickelte. Anfang der 80er Jahre brachte er sie nach Deutschland. Die Feldenkrais-Methode geht davon aus, dass zwischen Bewegung und Wahrnehmung, Denken und Fühlen enge Wechselwirkungen bestehen. Falsches Sitzen – etwa ständiges Hocken vor dem Computerbildschirm – führt also unter Umständen dazu, dass man sich insgesamt schlecht fühlt oder krank wird. Die Feldenkrais-Methode schult darin, den Körper wieder richtig zu nutzen und spricht dabei die Lernfähigkeit unseres Nervensystems an.
O-Ton Schulz:
„Lernen ist immer ein Prozess von Versuch und Irrtum. Bei dieser Bewertung, was ein Erfolg und was ein Misserfolg ist, liegt der entscheidende Unterschied. Und bei Feldenkrais findet diese Bewertung in mir statt und ist ein sinnlicher Vorgang. Und ich mache meinen ersten Versuch. Merke, dass fühlt sich nicht so gut an, wird der wahrscheinlich nicht gemeint haben, versuche es etwas anderes, merke: das geht besser, so geht’s leichter."
Sprecherin: Die Bewegungen sind von außen betrachtet meist kaum wahrnehmbar. Man muss schon mitmachen, um zu erfahren, um was es geht. Also: ab auf die Decke. Auf den Rücken legen, die Füße aufstellen, mitmachen.
O-Ton Schulz:
„Variier etwas den Druck deiner Füße. Drück bitte mit der rechten Ferse oder der rechten Fußspitze."
Sprecherin: Und schon spürt die Anfängerin, wie sich Muskeln an völlig anderen Körperstellen mitbewegen - zum Beispiel im Bauch. Obwohl es nicht so aussieht, sind die Feldenkrais-Übungen auch ein bisschen anstrengend. Der Lohn der Mühe: Man wird beweglicher und entdeckt seinen Körper. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Gelenkbeschwerden und Verspannungen können sich dadurch bessern. Auch bei Brustkrebs und Multipler Sklerose soll die Feldenkrais-Methode positive Effekte haben. Die Patienten werden natürlich nicht geheilt, aber sie fühlen sich - trotz Krankheit -vergleichsweise gut, heißt es. Allerdings gibt es bisher kaum seriöse wissenschaftliche Studien, die dies beweisen, so Edzard Ernst, Professor für komplementäre Medizin an der University of Exeter in England. Er hat vor kurzem sechs Studien durchforstet. Sein Befund: Alle Untersuchungen kamen zu positiven Ergebnissen, aber keine einzige war methodisch wirklich gut. Ernst meint daher, dass es interessant wäre, die Feldenkrais-Methode wissenschaftlich exakter zu untersuchen. Ob wissenschaftlich geprüft oder nicht, ist den Kursteilnehmern bei Peter Schulz allerdings gar nicht so wichtig. Für sie zählt die persönliche Erfahrung mit Feldenkrais:
O-Ton Mehl:
„Ich habe Rückenprobleme und mag aber nicht mehr so Sachen machen, wo man sich aktiv bewegen muss. Ich hab das lieber für den Rücken, dass man das ruhiger macht, bewusster wird, und das kann man gut machen bei Feldenkrais.
O-Ton Remmert:
„Ich habe kaputte Knie. Deshalb bin ich hier. Und der Orthopäde sagte, ja, ist kein Problem, wenn es gar nicht mehr geht, spritzen wir was rein und wenn’s dann nicht geht, machen wir neue Knie rein und da hat mir meine Tochter gesagt, geh doch mal. Hab ich gemacht. Hat 20 Jahre funktioniert ohne Operation und ohne Spritze."
Sprecherin: Trotz solcher Erfolge: Es geht nicht darum, bestimmte Leiden zu kurieren.
O-Ton Schulz:
„Wenn das trotzdem passiert, dann weil jemand lernt, anders mit sich umzugehen, damit sich leichter zu gebrauchen und nicht mehr die Symptome zu produzieren, wie er es bislang getan hat. Also, es ist eine Sache von wirklicher Verantwortung für sich und sein Tun zu übernehmen und dies über den eigentlich banalen Ansatz von Motorik."
Sprecherin: Ohne die Mitarbeit des Patienten geht es also nicht. Außerdem braucht man Geduld. Die meisten Feldenkraisjünger machen die Übungen über viele Jahre hinweg – und zwar gerne. Feldenkrais macht süchtig, sagt eine der Kursteilnehmerinnen und meint damit: es tut ihr einfach gut.

Pschyrembel für Naturheilkunde

Mehr als 4000 Einträge zu Naturheilkunde und alternativen Verfahren und ein neuer Titel: So präsentiert sich die dritte und komplett überarbeitete Auflage des Nachschlagewerks "Pschyrembel® Naturheilkunde und alternative Heilverfahren".
Dieses wichtige Mitglied der Pschyrembel-Familie bietet sowohl eigenständig als auch in Ergänzung zum klassischen Wörterbuch eine verläßliche Orientierung in der Komplementärmedizin. Erläutert werden Begriffe wie das Arndt-Schulz-Gesetz (biologisches Grundgesetz für die Heilung, besonders durch Reize), Friktion (spezieller Massagegriff) oder Vitalfeldtherapie. Die komprimierte Darstellung im Stil des klassischen Wörterbuchs erleichtert das schnelle Nachschlagen. (gwa)

Pschyrembel Naturheilkunde und alternative Heilverfahren; de Gruyter Verlag, 3. überarb. Aufl. 2006, 423 Seiten, 204 Abb., gebunden. 29,95 Euro. ISBN 978-3-11-018524-9

Belladonna, Tollkirsche

Die Tollkirsche (Atropa belladonna) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Im Altertum wurde Belladonna von Frauen genutzt, um die Pupillen zu erweitern und so den Männern zu gefallen - deshalb der lateinische Name, der soviel wie "schöne Frau" bedeutet. Die Tollkirsche ist in Europa und Kleinasien beheimatet und aufgrund ihrer in allen Pflanzenteilen vorkommenden Alkaloiden sehr giftig. Bereits geringe Mengen können tödlich sein.
Leitsymptome:
Akute, plötzlich auftretende und schmerzhafte Erkrankungen
Erkrankungen mit hohem Fieber, rotem Gesicht, heißem und verschwitztem Kopf, aber kalten Extremitäten; kein Durst während des Fiebers; der Puls ist schnell, hart und klopfend
Entzündungen mit Hitze, Röte und brennenden oder klopfenden Schmerzen
oft vergrößerte Pupillen
Empfindlichkeit gegen Erschütterung, Lärm und grelles Licht
trockener Mund, aber Abneigung gegen Wasser
Symptome großer Intensität und Heftigkeit, die plötzlich kommen und gehen; sie verschlechtern sich nachmittags und abends, durch Berührung, Erschütterung und Lärm sowie beim Hinlegen; die Beschwerden verbessern sich in Ruhe, im aufgerichteten Sitzen und beim Rückwärtsbeugen.
Bewährt bei:
Belladonna ist bewährt bei akuten Entzündungen, Kopf- und kolikartigen Schmerzen, vor allem wenn sie plötzlich kommen und gehen oder rechtsseitig auftreten.
Zu den vielen klinischen Indikationen gehören Arthritis, Fieber, Fieberkrampf, Gastritis, Kopfschmerzen und Neuralgien.
Belladonna wird oft als Folgemittel nach Aconitum gegeben, wenn es zum Beispiel bei Fieber zum Schweißausbruch gekommen ist und Aconitum nicht mehr hilft.

Die Tollkirsche hat kirschgroße, schwarze Beeren auf sternenförmig angeordneten Kelchblättern.

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Belladonna, Apis, Silicea bei Gelenkbeschwerden

Aus Angst vor unerwünschten Effekten klassischer Medikamente nehmen Patienten mit schmerzenden Gelenken gerne Homöopathika

Kollegen, die Homöopathie anwenden, möchten sie meist nicht mehr missen, auch wenn der Wirkmechanismus nach streng wissenschaftlichen Kriterien nicht faßbar ist. Und viele Patienten lieben die Homöopathie als wirksame Medizin ohne unerwünschte Effekte.
Vor solchen Effekten fürchten sich bekanntlich viele Patienten. Auswertungen der Herner Arthrose-Studie etwa, in der die über 40jährigen Einwohner der Stadt befragt wurden, haben ergeben, daß 60 Prozent Angst vor unerwünschten Arzneiwirkungen haben. Gerade solche Patienten nehmen gerne homöopathische Therapien an oder fragen auch gezielt danach.
Homöopathie - das heißt nicht unbedingt klassische Homöopathie. Viele Kollegen schwören auf Einzelpräparate und kombinieren diese je nach Patient und Beschwerdebild auch. Die Zahl der empfohlenen Mittel bei Gelenkbeschwerden ist groß. Hier nur eine kleine Auswahl, was Kollegen im GU-Kompaß "Homöopathie" empfehlen.
Bei hochroter heißer Entzündung mit pochenden, klopfenden Schmerzen, wenn das Gelenk stark druck-, berührungs- und erschütterungsempfindlich ist und sich die Beschwerden durch warme Auflagen verbessern, eignet sich Belladonna D12 (jede Stunde bis alle vier Stunden).
Ist das Gelenk dagegen blaßrot und stark geschwollen, sind die Schmerzen eher stechend und bessern sich die Beschwerden durch kühle Umschläge, ist Apis D12 angezeigt (jede Stunde bis alle drei Stunden).
Bei einer Gelenkentzündung mit starken stechenden Schmerzen, wenn die kleinste Bewegung schmerzhaft ist, der Patient ärgerlich und gereizt ist und sich die Beschwerden durch kalte Auflagen bessern, wird Bryonia D12 (jede Stunde bis alle sechs Stunden) empfohlen.
Allgemein bei Arthrose bewährt haben sich die Mittel Calcium fluoraticum D6 und Silicea D12, zwei- bis dreimal täglich.
Schmerzt das Gelenk nach Überanstrengung, Zerrung oder Verletzung, ist das erste Mittel Arnica D12, alle zwei bis sechs Stunden.
Andere Kollegen greifen gerne auf Komplexpräparate zurück, in denen mehrere Homöopathika passend zu definierten Beschwerden kombiniert sind.
Ein Beispiel ist Bryorheum®. Das Komplexmittel ist geeignet bei degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenbeschwerden, etwa Knie- und Hüft-Arthrosen, sowie bei Gelenkentzündungen.
Rhus Rheuma Gel N ist etwa bei rheumatoiden Schmerzen an kleinen und großen Gelenken eine Option.
Denisia® Nr. 8 kann bei verschiedenartigen rheumatischen Schmerzen des Stütz- und Bewegungsapparates angewandt werden, besonders wenn arthrotische Gelenke zu Beginn einer Bewegung schmerzen.
Bei entzündlichen oder verschleißbedingten Gelenkerkrankungen mit ziehenden Schmerzen, Steifheit und Taubheitsgefühl ist etwa Rhus toxicodendron Pentarkan® eine Option.

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Ignatia, Ignatiusbohne oder St.-Ignaz-Bohne

Die Schlingpflanze aus der Familie der Brechnuß-Gewächse ist auf den Philippinen heimisch. Die Ignatiusbohne ist psychoaktiv und giftig.
Leitsymptome:
Kopfschmerzen, wie wenn ein Nagel durch den Kopf getrieben würde oder als ob der Schädel platzen würde
Kummer durch unglückliche Liebe oder stiller Kummer durch den Verlust eines geliebten Menschen, auch Heimweh
sehr wechselhafte Stimmungen
Neigung zu Lach- und Weinkrämpfen (durch Erregung)
Kloßgefühl im Hals oder Beklemmung in der Brust; die Beschwerden bessern sich durch Essen
Krämpfe in Armen oder Beinen
häufiges saures Aufstoßen oder saurer Mundgeschmack
körperliche und psychische Symptome wechseln sich ab und sind oft sehr widersprüchlich
Schlaflosigkeit mit viel Gähnen, vor allem durch Kummer und Sorgen
Bewährt bei:
Ignatia paßt zu sensiblen, intelligenten, romantischen und zur Hysterie neigenden Menschen. Ignatia ist ein wichtiges Mittel bei Kummer und ein bewährtes Frauenmittel. Zu den klinischen Indikationen gehören Kopfschmerzen, Migräne sowie psychovegetative Erschöpfung.
Die Bohnen sind die sehr harten Samen aus den großen Orangen-ähnlichen Früchten der Pflanze.
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Homöopathisches Heilen in der Praxis

Homöopathie ist für Georgos Vithoulkas die Methode, um Menschen ihr psychosomatisches Gleichgewicht wiederzugeben, sie also zu heilen. Vithoulkas hat sich jahrzehntelang mit klassischer Homöopathie nicht nur beschäftigt, sondern er lebt sie, wie er im Vorwort zu seinem Lehrbuch "Die Praxis homöopathischen Heilens" erklärt.
Vithoulkas beschreibt zunächst die Grundlagen der klassischen Homöopathie. Darauf aufbauend erläutert er Fallanalyse, Verordnungen, die richtige Wahl des geeigneten Mittels und der Potenz, Langzeitstrategien und komplizierte Fälle wie Therapien bei jugendlichen Diabetikern. Die vielen eingestreuten Beispiele und Kasuistiken lockern das Werk auf. Medizinisches Wissen wird vorausgesetzt.
Vithoulkas, der 1996 den alternativen Nobelpreis erhielt, ist ein kompromißloser klassischer Homöopath. Auch wer ihm auf diesem Weg nicht in aller Konsequenz folgen will oder kann, bekommt doch wichtige Einsichten in das Weltbild und die Menschensicht klassischer Homöopathie.

Literaturhinweis Georgos Vithoulkas: Die Praxis homöopathischen Heilens. Urban & Fischer, 6. Aufl., 2005. 352 Seiten, 35 farb. Abb., gebunden, 49,95 Euro. ISBN 3-437-57180-X

Ignatia, Cyclamen, Iris helfen bei Kopfschmerzen

Jeder vierte Patient mit Kopfschmerzen oder Migräne nimmt auch Homöopathika / Zweite Folge der Serie zur Homöopathie

82 Prozent der Patienten mit chronischen Kopfschmerzen verwenden zusätzlich zu Schmerzmedikamenten auch komplementärmedizinische Therapien. Dabei steht vor allem die Homöopathie hoch im Kurs: 23 Prozent der Patienten nehmen Homöopathika.
Das habe eine Befragung von über 400 Patienten in Spezialambulanzen für Kopfschmerz-Kranke in fünf deutschen und zwei österreichischen Großstädten ergeben, berichtete Dr. Charly Gaul von der Universität Halle-Wittenberg kürzlich auf dem Neurologen-Kongreß in Mannheim. Die Patienten hatten überwiegend Migräne und Cluster-Kopfschmerzen.
Bei Kopfschmerzen und Migräne können homöopathische Mittel auch gut helfen. Dabei muß man nicht unbedingt der klassischen Homöopathie folgen. Man kann auch ganz pragmatisch vorgehen und sich an den Symptomen orientieren. Die Zahl der empfohlenen Mittel ist sehr groß. Hier nur eine kleine Auswahl, was Kollegen im GU-Kompaß "Homöopathie" empfehlen.
Bei Kopfschmerzen durch geistige Anstrengung, wenn die Patienten teilnahmslos, apathisch und unkonzentriert sind, eignet sich Acidum phosphoricum in der Potenz D6, alle vier bis sechs Stunden.
Treten heftige Kopfschmerzen plötzlich auf, sind sie klopfend, berstend und vor allem rechts über dem Auge lokalisiert, wird Belladonna D12 empfohlen (alle 30 Minuten bis vier Stunden).
Bei berstenden Kopfschmerzen, die von der Stirn zum Nacken ziehen, bei Schmerzen an den Schläfen und hinter den Augen, wenn die Patienten reizbar sind und ihre Ruhe haben wollen, weil kleinste Bewegungen die Schmerzen verschlimmern, dann hilft Bryonia D12 (jede Stunde bis alle vier Stunden).
Bei Schulkopfschmerzen und Kopfschmerzen durch Wetterwechsel, die sich bei Bewegung und Bücken verschlechtern, ist Calcium phosphoricum D6, dreimal täglich, geeignet.
Bei Schmerzen, die mit Nackenverspannungen und druckempfindlicher Halswirbelsäule einhergehen, wird Cimicifuga D12, dreimal täglich, empfohlen. Das Mittel ist bewährt, wenn Patienten das Gefühl haben, als ob die Schädeldecke wegfliege, bei hormonellen Störungen, Migräne und Nackenschmerzen.
Schmerzen im Hinterkopf mit schwachen Nackenmuskeln, oft als Folge von Übernächtigung, Kummer, Sorgen, Jetlag oder auch übermäßigem Fernsehen, können mit Cocculus D6, dreimal täglich, bekämpft werden.
Bei Sehstörungen vor und während der Migräne hat sich Cyclamen D12 (alle 30 Minuten bis vier Stunden) bewährt.
Patienten, die das Gefühl haben, ein Nagel würde ins Hirn getrieben, die Schmerzen im Bereich von Auge, Nase und Stirn haben, die langsam beginnen und plötzlich enden, kann mit Ignatia D12, ein- bis dreimal täglich, geholfen werden. Bei ihnen sind die Schmerzen Folge von Kummer, Trauer oder anderen starken Gefühlsschwankungen. Sie werden durch Sonne, Nikotin und Alkohol schlimmer und durch Essen und Wärme besser.
Bei Wochenendmigräne hat sich Iris D6 (alle 30 Minuten bis vier Stunden) bewährt.

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Samuel Hahnemann und das Simile-Prinzip

Samuel Hahnemann (1755 bis 1843) ist der Begründer der Homöopathie. Durch Selbstversuche an sich und seinen Kindern kam er dem Simile-Prinzip auf die Spur: Die Symptome, die ein Arzneimittel bei Gesunden auslöst, sind auch die Symptome, gegen die es bei Kranken hilft.
Die Ergebnisse veröffentlichte er 1796 im "Journal der practischen Arzneykunde". Dieses Datum gilt als die Geburtsstunde der Homöopathie. 1810 erschien Hahnemanns Hauptwerk, das "Organon der rationellen Heilkunde", das heute noch als "Bibel der Homöopathie" gilt.

Potenzen - verdünnt und verschüttelt

Wie homöopathische Arzneimittel hergestellt werden / Die meisten Ausgangsstoffe sind Pflanzen

Homöopathische Arzneimittel werden aus pflanzlichen, tierischen, organischen und anorganischen Substanzen gewonnen. 70 Prozent der 1600 Arzneistoffe, aus denen der größte deutsche Produzent, die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) in Karlsruhe, die Mittel herstellt, sind jedoch pflanzlich.

Die meisten Pflanzen, die dafür gebraucht werden, baut das Unternehmen selbst an. In der ökologisch zertifizierten Arzneipflanzenanlage Staffort bei Karlsruhe etwa wachsen zwischen 500 und 600 verschiedene Pflanzenarten.
Für Homöopathika wird oft nur wenig Stoff gebraucht
Von manchen Pflanzen gibt es nur wenige Exemplare, denn für Homöopathika wird meistens nur wenig Ausgangsstoff gebraucht. Von anderen, die für die sogenannten "Großen Mittel" verwendet werden, gibt es entsprechend viele. Und wieder andere werden auf ganzen Feldern in der Umgebung angebaut. Welche Teile geerntet werden, ob Wurzel, blühendes Kraut oder Rinde, ist im Homöopathischen Arzneibuch festgelegt.
Bei Pflanzen für Arzneien muß jede Phase dokumentiert werden. Deshalb werden die meisten in eigenen Anlagen angebaut, wo man alles kontrollieren kann. Dieselben hohen Ansprüche an die Qualität gelten auch für die anderen Ausgangsstoffe.
Die zerkleinerten Pflanzen werden mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch angesetzt - das ist die sogenannte Urtinktur, aus der die Homöopathika hergestellt werden. Je nach Zubereitung bietet die DHU um die 400 000 verschiedene Mittel aus den 1600 Ausgangsstoffen an - als Globuli, Tropfen, Salben oder Tabletten.
Zentral in der Herstellung homöopathischer Medikamente ist das Potenzieren, also das Verdünnen. Potenz heißt es deshalb, weil ein homöopathisches Arzneimittel durch das Verdünnen eine besondere Kraft (potentia) entwickelt.
Für C-Potenzen wird im Verhältnis 1:100 verdünnt
Beim Potenzieren wird für flüssige Mittel ein Teil der Urtinktur mit neun Teilen Wasser-Alkohol-Gemisch verdünnt. Das Fläschchen wird dann jeweils zehnmal auf einen Moosgummiblock geklopft - so wird per Hand verschüttelt. Und so entsteht die Potenz D1. Verdünnt und verschüttelt man nun einen Teil D1 wiederum mit neun Teilen Wasser-Alkohol-Gemisch, erhält man die Potenz D2. Bei D-Potenzen wird im Verhältnis 1:10 verdünnt, bei C-Potenzen im Verhältnis 1:100 und bei den Hochpotenzen LM oder Q im Verhältnis 1:50 000.
Größere Mengen werden in Drei-Liter-Glasbehältern verschüttelt: Sie werden zehnmal ruckartig auf und nieder bewegt. Im Homöopathischen Arzneibuch ist vorgeschrieben, daß für jeden Potenzierungsschritt ein neues Gefäß verwendet werden muß.
Aus festen und unlöslichen Substanzen wie Mineralien müssen zuerst Verreibungen, Triturationen, hergestellt werden. Zum Potenzieren wird stufenweise mit steigenden Mengen an Laktose verdünnt. Bei kleinen Mengen wird auch das von Hand gemacht. Für die Herstellung größerer Mengen von homöopathischen Triturationen gibt es spezielle Mühlen. Ab gewissen Potenzstufen können auch aus in Alkohol unlöslichen Stoffen flüssige Zubereitungen hergestellt werden.

Bryonia alba, Weiße Zaunrübe

Die Pflanze aus der Familie der Cucurbitaceen wächst hauptsächlich an Hecken oder Zäunen. Die Urtinktur wird aus der frischen, vor der Blütezeit ausgegrabenen Wurzel hergestellt.
Leitsymptome:
Beschwerden nach heißen Tagen; vor allem wenn es davor kühl gewesen ist
stechende, ziehende Schmerzen, die sich durch die kleinste Bewegung verschlechtern und durch absolute Ruhe verbessern
Alle Schleimhäute sind sehr trocken, daher großer Durst auf kalte Getränke; oft trockene, rissige Lippen und bitterer Geschmack im Mund
starke Verstopfung mit trockenem, harten Stuhl
Verstauchungen und Zerrungen
Essen liegt wie ein Stein im Magen. Das verschlechtert sich durch Bewegung, Hitze und Wärme (bei Gelenkbeschwerden kann Wärme auch lindern). Verbesserung durch Ruhe, durch festen Druck, an der frischen Luft, durch kalte Getränke
bewährt bei: trockenem Husten (da ist Bryonia das wichtigste Mittel), Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden, Verdauungsbeschwerden

Erkältungen sind eine Domäne der Homöopathie

Homöopathische Arzneimittel steigern die körpereigene Abwehr / Tips eines homöopathisch tätigen Internisten

Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Fieber - jetzt ist die Zeit der Erkältungen. Gerade diese Krankheiten sind eine Domäne der Homöopathie. Dr. Karl-Heinz Gebhardt, Internist aus Karlsruhe, zum Beispiel setzt bei Erkältungskrankheiten ganz auf Homöopathika. "Wir sind damit zufrieden", sagt er.
Für Homöopathika müssen unlösliche Substanzen fein verrieben werden.

Homöopathie - das bedeutet nicht unbedingt klassische Homöopathie. Man kann auch ganz pragmatisch vorgehen und sich an den Symptomen orientieren. So etwa bei Erkältungskrankheiten.
Homöopathische Mittel verkürzen dann die Dauer der Erkrankung und lindern die Erkältungssymptome. Außerdem könne meist Folgeerkrankungen vorgebeugt werden. Gebhardt verschreibt etwa Antibiotika "vielleicht zweimal im ganzen Jahr. Wir brauchen sie normalerweise nicht, denn wenn man mit Homöopathie richtig behandelt, kommt es erst gar nicht so weit." Die Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte durch Homöopathika reiche meist aus.
Bei Erkältungskrankheiten pragmatisch homöopathisch zu behandeln, sei "nicht weiter schwierig", so Gebhardt. Entscheidend sind die vorherrschenden Symptome, danach wird das Mittel ausgewählt. In der Regel eignen sich die Potenzen D4 und D6 am besten.
Hat ein Patient plötzlich hohes Fieber und eine trockene Haut, ist Aconitum das Mittel der Wahl, anfangs stündlich fünf Tropfen, bei Besserung täglich dreimal fünf.
Wenn die Haut dagegen feucht ist und der Patient schwitzt und friert, eignet sich Belladonna, anfangs stündlich fünf Tropfen, nach Besserung dreimal täglich fünf Tropfen.
Wer leichtes Fieber hat, um die 38 Grad, sich aber sonst wohlfühlt, sollte Ferrum phosphoricum bekommen, fünfmal täglich eine Tablette.
Hat ein Patient vor allem Kopfschmerzen, also bei einer Kopfgrippe, kommt Gelsemicum in Frage, dreimal täglich fünf Tropfen.
Wenn Gliederschmerzen bestehen und das Fieber vor allem am Morgen hoch ist, am Abend jedoch nur gering, dann eignet sich Eupatorium perfoliatum alle 30 Minuten bis alle vier Stunden.
Bei schmerzhaftem Thorax und Husten wird Bryonia empfohlen, alle ein bis sechs Stunden.
Zur Grippe-Vorbeugung bei erkälteten Patienten verwendet Gebhardt auch Influenzinum, eine Grippe-Nosode aus abgetöteten Influenza-Virusstämmen. Der homöopathisch tätige Internist gibt dann die Nosode in der Potenz D30, und zwar nur fünf Globuli einmal in der Woche.

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Aconitum, der Blaue Eisenhut

Der Blaue Eisenhut, auch Sturmhut oder Mönchshut genannt, ist eine 30 Zentimeter bis 1,5 Meter hohe Staude. Die Form der Blüten erinnert an einen Helm. Alle wild lebenden Arten Europas stehen unter Artenschutz. Der Eisenhut ist auch eine beliebte Zierpflanze in Gärten. Der Blaue Eisenhut ist tödlich giftig.
Leitsymptome:
Plötzlicher und rascher, sehr hoher Fieberanstieg (über 39,5 Grad) mit hartem schnellen Puls.
Trockene, heiße Haut. Schweißausbruch erleichtert und senkt das Fieber.
Das gerötete Gesicht des Patienten wird blass beim Aufrichten.
Unerträgliche Schmerzen.
Beschwerden durch trockene Kälte, kaltes Wetter oder kalten Wind; durch Schreck, Schock oder Unfall.
Körperliche und geistige Unruhe; Panik oder große Angst mit Herzklopfen und Atembeklemmung.
Großer Durst auf kalte Getränke.
Verschlechterung um Mitternacht, durch Wärme, kalten Wind; Verbesserung durch frische Luft und Aufdecken des Kranken.
Bewährt bei:
Erkältungs- und Entzündungsfieber, Kopfschmerz, Laryngitis, Otitis media, Panik, Pharyngitis, Pneumonie, Pseudokrupp, Rhinitis. Aconitum ist erstes Mittel bei akuten Erkrankungen und (fieberhaften) Entzündungen mit Beschwerden, die den Leitsymptomen entsprechen.

Aconitum wächst in Wäldern, auf Hochstaudenfluren und an Bachufern mitteleuropäischer Gebirge.

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Umfragen belegen: Naturheilkunde immer beliebter und geschätzter

Deutsche geben rund 1,8 Millarden für naturmedizinische Behandlungen aus
Schöneck (hn) - Derzeit praktizieren aktiv rund 14.000 der etwa 20.000 in Deutschland lebenden Heilpraktiker. „Die Summe der Abrechnungen für Heilpraktikerbehandlungen belaufen sich pro Jahr auf rund eine Milliarde Euro. Das ist sogar eine nur vorsichtige Schätzung, die durchaus auch etwas höher ausfallen kann. Dazu kommen noch die Verschreibungen für naturheilkundliche Medikamente, die etwa 800 Mio. Euro im Jahresschnitt erreichen", mit diesen beeindruckenden Zahlen eröffnete Monika Gerhardus als Organisatorin und Gastgeberin den diesjährigen Deutschen Heilpraktikertag. Unter dem Motto „Der Heilpraktiker - Kompetenz für traditionelle und neue Heilweisen" trafen sich am 16. und 17. Juni zum 17. Mal knapp 4.000 Heilpraktiker und Naturheilkundler aus ganz Deutschland in Karlsruhe
„Immer mehr Menschen greifen zu Naturheilmitteln", lautete kurz und prägnant auch das Fazit des Eröffnungsvortrages von Dr. Edgar Piel, Meinungsforscher beim Institut für Demoskopie in Allensbach am Bodensee. Diese Entwicklung hat ihre Geschichte: 1970 waren es erst 52 Prozent der Bevölkerung. Wie die neuesten Daten der Allensbacher Langzeitstudie „Markt- und Werbeträger-Analyse" belegen, benutzen heute im Krankheitsfall oder bei Befindlichkeitsstörungen mehr als 70 Prozent der Bürger Arzneimittel aus dem Naturheilmittelbereich. Erheblich dazu beigetragen hat der Trend zur Selbstmedikation.
Der typische Patient, der sich in die Behandlung eines Heilpraktikers begibt, entspricht ohne Abstriche dem Bild des deutschen Durchschnittsbürgers. Abweichend ist allenfalls das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Patienten; mit gut 60 Prozent überwiegt der Frauenanteil in der Patientenschaft.
Bei zwei Drittel der Bevölkerung, so das Umfrageergebnis der Allensbacher Demoskopen, hat sich mittlerweile auch die Auffassung durchgesetzt:, dass man nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt zu gehen müsse. Nach Angaben von Dr. Piel sagten das vor 30 Jahren 44 Prozent, heute schon 66 Prozent der Befragten. Besonders die Furcht vor Nebenwirkungen chemischer Arzneimittel macht den positiven Trend hin zur Naturmedizin deutlich. 38 Prozent der Bevölkerung schätzen die negativen Nebenwirkungen der modernen Pharmazie als „groß" ein. Bei den Naturheilmitteln wird das Risiko dagegen nur von einem Prozent der Befragten als "groß" eingestuft. 82 Prozent der Verwender von Naturheilmitteln halten die Gefahr von Nebenwirkungen sogar nur für "gering".
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hatte im November vergangenen Jahres 1.000 Bundesbürger über ihr Wissen und ihre Einstellungen zur Homöopathie befragt. Ergebnis: Für etwa 75 Prozent der Befragten war Homöopathie ein fester Begriff - zehn Prozentpunkte mehr als zehn Jahre zuvor. Jeder fünfte Befragte vertraut dabei dieser Therapieform voll und ganz.Naturmedizin für immer mehr Menschen unverzichtbarDie aktuellen Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass die Naturmedizin für eine immer größere Zahl von Menschen mittlerweile unverzichtbar geworden ist: 81 Prozent der Bundesbürger würden die Naturmedizin im Falle einer Erkrankung einem rein chemisch definierten Medikament vorziehen, 92 Prozent versprechen sich sogar eine bessere Wirksamkeit und weniger Nebenwirkungen. Dabei steht die Tendenz, mehr und mehr auf Naturheilmittel zurückzugreifen, im direkten Zusammenhang mit einem kulturellen Wandel im Alltag, in dessen Verlauf die "kleinen privaten Netze der Kommunikation" mehr und mehr an Bedeutung gewonnen haben. Rund jeder zweite Befragte vertraut beim Thema Naturmedizin den Heilpraktikern - in etwa auf gleicher Linie mit dem Arzt und Apotheker. In vergleichbarer Größenordnung liegt selbst der Rat aus der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis.
Naturmedizin ist der großen Mehrheit der Bevölkerung vertraut. Neben der breit genutzten Homöopathie haben jeweils fast 40 Prozent der Befragten häufig oder sogar sehr häufig auch auf phytotherapeutische Medikamente oder auf die Einnahme von Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen zurückgegriffen. Naturheilmittel dienen dabei vornehmlich zur Vorbeugung und Stärkung des Immunsystems und bei Befindlichkeitsstörungen. Für eine „gute und gesicherte Qualität" sind mehr als drei Viertel der Befragten bereit, zusätzliches Geld auszugeben. Bei naturmedizinischen Produkten asiatischer Herkunft sind deutsche Patienten allerdings misstrauisch und skeptisch, ob die importierte Naturheilmedizin aus dem fernen Osten auch deutschen Qualitätsanforderungen entspricht. An zwei Veranstaltungstagen offerierte der diesjährige Deutsche Heilpraktikerkongress ein umfangreiches Vortrags- und Seminarprogramm.50 Referenten auf dem Deutschen Heilpraktikerkongress 2007Insgesamt rund fünfzig Referenten waren dazu aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Die weitgefasste Themenpalette des Vortragsprogramms reichte von Allergien, über das Immunsystem bis hin zur Schmerzbehandlung. Auch die gesunde Ernährung als präventive Gesundheitsmaßnahme wurde während des Kongresses als gezielte Maßnahme der Naturheilkunde behandelt.
Die DDH als Zusammenschluss der sechs größten Heilpraktikerverbände - Bund Deutscher Heilpraktiker (BDH), Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH), Freie Heilpraktiker (FH), Freier Verband Deutscher Heilpraktiker (FVDH), Union Deutscher Heilpraktiker (UDH) und Verband Deutscher Heilpraktiker (VDH) - vertritt rund 90 Prozent aller deutschen Heilpraktiker und gilt damit als maßgeblicher Ansprechpartner in allen berufsständischen Fragen.

Pressekontakt:
Deutscher Heilpraktikerkongress 2007
Monika Gerhardus
Waldstr. 14, 61137 Schöneck
Tel.: 06187-990603
E-Mail: kongress-karlsruhe@ddh-online.de
www.ddh-online.de

aus: dailynet.de

"Magnetfeld" zwischen den Handflächen spüren

aus: Kreiszeitung, Diepholz, 16.6.2007
Geistiges Heilen: Derek und Patricia Lewis beeindruckten 120 Zuhörerinnen

DIEPHOLZ (ej)Man klatscht in die Hände, reibt sie eine Weile aneinander, hält sie dann etwa zehn Zentimeter voneinander entfernt - und spürt eine Art Magnetfeld zwischen den Handflächen. "Das ist die Energie, um die es geht", erläuterte Derek Lewis diese kleine Übung.
Gemeinsam mit seiner Frau Patricia war der britische Heiler am Donnerstagabend im Diepholzer DRK-Haus und informierte auf Einladung der Diepholzer Heilerin Hilde Hensel über "Geistiges Heilen".
Ein Thema, das offenbar insbesondere Frauen interessiert. Die 120-köpfige Zuhörerschaft war durchweg weiblich. Nur fünf Männer verloren sich in den voll besetzten Stuhlreihen.
Derek Lewis erklärte die sieben Energiefelder des menschlichen Körpers (Chakren) - und die Aura, die jeden Menschen umgibt. "Alles ist Energie - jeder Gedanke, jede Bewegung", sagte der Brite. Sandra Kalwelles übersetzte seine Ausführungen ins Deutsche.
Aber das Heiler-Ehepaar blieb nicht bei blanker Theorie. Immer wieder baten die beiden Referenten Freiwillige nach vorn, demonstrierten an ihnen Heilungs-Methoden. Das klappte nicht immer. Eine junge Frau fiel bei einer Hypnose nicht in die angekündigte Trance, was Derek Lewis allerdings nicht bedauerte: "Sie will die Kontrolle nicht abgeben", erklärte er ihren auch bei der Behandlung freien Willen. Wichtig sei stets das Vertrauen in den Heiler.
Andere verspürten eine Wirkung. Eine ältere Dame, die über Schmerzen in den Beinen, insbesondere den Knien, klagte, bemerkte ein inneres Vibrieren. "Mein linkes Knie wird heiß", berichtet sie. Derek und Patricia Lewis hatten lediglich ihre Hände in der Nähe ihrer Beine bewegt und dadurch nach ihren Aussagen Energien aktiviert.
Diese aktivierten Energien können den Selbstheilungsprozess im Körper fördern. "Wir können nicht zaubern", betonte der britische Referent, der mit seiner Frau in Deutschland regelmäßig bei Seminaren das Heilen lehrt: "Wir versprechen nicht die Heilung - aber sie ist möglich."
Derek Lewis betont, dass die Betroffenen die von ihrem Arzt empfohlene Behandlung fortsetzen sollten: "Geistiges Heilen ist eine Ergänzung der Schulmedizin."
Ob Handauflegen, Hypnose, die Übertragung von positiver und negativer Energie auf andere oder die aktivierte "Kraft der Einbildung": Die Methoden scheinen gewisse Wirkungen zu haben.
Viele der Zuhörer(innen) waren sehr beeindruckt und erklärten ihr Interesse, im nächsten Jahr an einem Heiler-Ausbildung des Ehepaars Derek in Diepholz teilzunehmen. Nähere Informationen: Tel. 05441/82001.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Blick ins Hirn

www.bbc.co.uk/science/humanbody/body/interactives/organs/brainmap

Für eine erste Orientierung in der Topgraphie des menschlichen Gehirns braucht man keinen Zugriff auf einen Computertomografen. Klicks auf gelb markierte Hotspots offnen schematische Darstellungen etwa des Kleinhirns oder des limbischen Systems.

Serie Alternativmedizin: Hypnose

Leonardo – Wissenschaft und mehr
Sendedatum: 4. Juni 2007
Schwerpunkt: WDR 5-Aktion Alternativmedizin: 'Sie werden jetzt ganz ruhig'
Hypnose in der modernen Medizin
von Frank Eckhardt


Autor: Eine Zahnarztpraxis im hessischen Büdingen. Im Wartezimmer sitzt ein nervöser junger Mann. Jens Krüger, nennen wir ihn so, hat Angst vorm Zahnarzt. Nicht das normale mulmige Gefühl, das jeder kennt, sondern regelrecht Panik. Dafür gibt es einen Grund: ein schlimmes Erlebnis, als er drei Jahre alt war.
O-Ton Patient:
„Ich hatte sehr schlechte Zähne in meiner Kindheit, hatte dann auch ein paar Termine bei dem Zahnarzt, hatte damals schon eine extreme Angst und wurde dann gezwungen auf den Zahnarztstuhl und von drei Personen festgehalten. Und daher kam dann halt bei mir die Angst, weil ich da halt gezwungen wurde."
Autor: Seit diesem folterartigen Erlebnis ging Jens Krüger nur noch zum Zahnarzt, wenn er es vor Schmerzen nicht mehr aushielt. Durch eine Bekannte erfuhr er schließlich von Dr. Liborius Fobbe, einem Zahnarzt, der auf Wunsch unter Hypnose behandelt. – Nachdem Krüger im Behandlungsstuhl Platz genommen hat, erklärt Dr. Fobbe ihm, was in der Hypnose geschehen wird.
O-Ton Fobbe:
„Wir wollen versuchen, dass Sie in dieser Behandlung wirklich in Kompetenz sind, in Ihrer eigenen Kontrolle sind. Und das ist das Wichtige bei der Trance. Obwohl Sie die Möglichkeit haben, in einer tiefen Entspannung in Ihrer Erfahrung zu sein, sind Sie gleichzeitig auch in voller Kompetenz beim Zahnarzt. Das ist einer der wichtigen Schritte. Egal was nachher ist – ist irgendetwas, was Ihnen wehtut, gehen Ihre Augen auf und ich höre im selben Moment auf. Definitiv."


Autor: Jens Krüger und Dr. Fobbe haben mir erlaubt, bei der Behandlung dabei zu sein. Über Hypnose habe ich bisher nur gelesen – und bin sehr gespannt auf die Praxis.
Sprecherin: Die Trance der Hypnose hat nichts mit Magie oder Esoterik zu tun, sondern ist ein spezieller Zustand des Gehirns – so wie Wachsein, Schlafen oder Narkose. Die Trance ist verwandt mit anderen Entspannungszuständen, aber doch auch wieder ganz anders, sagt der Hypnose-Therapeut und Psychologe Dirk Revenstorf. Er ist Professor an der Universität Tübingen.
O-Ton Revenstorf:
„Der Hypnosezustand unterscheidet sich von Meditation und Entspannungszuständen und solchen des Autogenen Trainings dadurch, dass er zunächst mal inhaltlich gefüllt ist. Weil immer ein Thema bearbeitet wird. Und die besondere Form der Bearbeitung besteht darin, dass in diesem Zustand der Patient besonders empfänglich ist für Bilder und Suggestionen, die er unkritisch aufnimmt und zunächst mal für sich stehen lässt."
Sprecherin: Bei der Hypnose geht es also immer um etwas – um die Angst vor dem Zahnarzt zum Beispiel oder um die Angst vor dem Fliegen. Und: Unter Hypnose verändert sich etwas im Gehirn. Der so genannte Frontallappen, die Schaltstelle des freien Willens, ist weniger aktiv als sonst. Dadurch wird man offen für Suggestionen, lässt sich – salopp ausgedrückt – vergleichsweise leicht etwas einreden, und das führt dazu, dass man ….
O-Ton Revenstorf
„ …von dem Therapeuten, der Therapeutin bereit ist, eine Menge Dinge zunächst unkritisch, unreflektiert anzunehmen, und für sich zu überprüfen, wie das wirkt. Und zum anderen aber auch, indem man sich in frühere Situationen leichter reinversetzen kann. 30 Und das heißt, die Person kann an der Stelle etwas erleben und überprüfen, was sie früher erlebt hat."
Sprecherin: Ein anderes Phänomen der Hypnose ist noch erstaunlicher: Man kann mit inneren Bildern körperliche Vorgänge beeinflussen. Stellt man sich zum Beispiel

vor, dass das eigene Blut stärker zirkuliert, dann beeinflusst das tatsächlich den Blutfluss, sagt Dirk Revenstorf. Ähnlich funktioniere das auch beim Immunsystem, bei den Hormonen und vielen anderen körperlichen Vorgängen. Was genau dabei passiert, weiß man noch nicht. Dass Hypnosetherapie aber tatsächlich hilft, ist inzwischen wissenschaftlich belegt. In 60 kontrollierten Studien, vor allem zu psychischen und psychosomatischen Krankheiten, wurde das nachgewiesen.
O-Ton Revenstorf:
„Empirisch belegt ist es bei Angststörungen verschiedenster Art, dazu gehören auch die Belastungsstörungen durch Trauma, dann bei Übergewicht, bei Schlafstörungen, bei psychosomatischen Störungen, und bei Rauchen, also bei Tabakabusus, da liegen sehr gute Untersuchungen vor."
Sprecherin: Auch der Wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie der Bundesregierung hat offiziell bestätigt, dass Hypnosetherapie wirksam ist – bei bestimmten Störungen jedenfalls.
Autor: Jens Krüger hat inzwischen die Betäubungsspritzen bekommen. Jetzt, kurz bevor es losgeht, wird die Angst übermächtig. Er fängt an zu weinen.
O-Ton Fobbe/Krüger:
„Ich gebe Ihnen noch mal ein Tuch. Alles okay? Ja, gut. Jetzt frage ich Sie mal kurz, warum Sie jetzt so weinen."
„Ich weiß nicht, ich habe einfach Angst. Angst vor der Erfahrung, jetzt."
„Dass das wiederkommt oder was?"
„Ne, weil ich nicht weiß, was passiert."
„Sie werden gleich im Wasser stehen!"
„Okay."
„Das ist überhaupt eine ganz, ganz einfache Sache. Es ist einfach nur eine sehr intensive Sache."
Autor: Im Wasser stehen, damit ist ein schönes Urlaubserlebnis von Jens Krüger gemeint. Vor zwei Jahren unternahm er mit seiner Freundin und anderen Touristen eine Bootstour in der Karibik. Das Boot ankerte in einer Lagune, und alle sprangen in das kristallklare, flache Wasser. In diese Situation wird Dr. Fobbe den Patienten führen – in Trance. Um sie einzuleiten, braucht der Zahnarzt kein Pendel und kein Fingerschnippen. Er bittet Jens Krüger nur, auf eine farbige Spirale zu schauen, die über dem Behandlungsstuhl hängt. Den Rest macht er mit seiner Stimme. Seine Assistentin spricht zusätzlich drei Worte, die dem Patienten wichtig sind.
O-Ton Fobbe
„Okay, es ist ruhig, da sind viele andere Boote, da ist es warm, da ist die schöne Aussicht. Mit dem Gefühl, dass man nichts schlucken muss in der Trance, was nicht zu einem passt, darf man mal ganz neugierig in diese Erfahrung wieder sein. Einfach sein im Meer, im Urlaub, in der Entspannung.
Einfach ganz langsam und tief mit jedem Atemzug langsam und tief eintauchen in die Trance. Atemzug für Atemzug in die Erfahrung und in die Entspannung gehen. Ganz egal, ob das linke Bein oder das rechte Bein zuerst geht, einfach voranschreiten. Und es glättet sich alles und es entspannt sich alles. Und während der Kopf und der bewusste Verstand noch darüber nachdenkt, Trance, Hypnose, was ist denn das, ist der Körper schon lange dort angekommen. Ganz sanft ist um die Augen."
Autor: Jens Krügers Körper entspannt sich, im Geist steht er im warmen Wasser der Karibik. Langsam fällt er in Trance.
Sprecherin: In der Psychotherapie gehört die Hypnose inzwischen zu den anerkannten Verfahren. Es gibt in diesem Bereich zwei verschiedene Arten, mit dem Trance-Zustand umzugehen, sagt Dirk Revenstorf. Der Therapeut kann den Patienten direkt auffordern, etwas zu tun oder zu lassen. Er kann zum Beispiel einem Übergewichtigen suggerieren, dass er nur noch isst, wenn er Hunger hat. Meistens aber wird der Patient auf eine Reise in die Vergangenheit geschickt – um so zu klären, wie es zu Problemen in der Gegenwart gekommen ist.
O-Ton Revenstorf:
„Die Person soll Erfahrungen in ihrem Gedächtnis aufsuchen, die sie vergessen hat oder verdrängt hat, um sie mit gegenwärtigen Erfahrungen und Erlebnissen zu verknüpfen, so dass sie die gegenwärtige Erfahrung anders erleben kann. Und da nützen keine direkten Suggestionen was, sondern da muss man sozusagen eine Verbindung herstellen, ein Netzwerk
von Assoziationen schaffen, und dazu ist der Trance-Zustand besonders geeignet."
Sprecherin: Wie das funktioniert, erläutert Revenstorf am Beispiel einer Patientin, die unter Flugangst leidet. Sie hatte bei einem Flug erlebt, dass die Maschine heftig hin und her schaukelte, und Panik bekommen. Revenstorf versetzte die Klientin in Trance und ermunterte sie, sich die Panik-auslösende Situation innerlich vorzustellen. Danach bat er sie, durch ihr ganzes Leben zu gehen und immer dann ein Zeichen zu geben, wenn sie bei irgendeiner Situation stehen blieb.
O-Ton Revenstorf:
„Und dann taucht bei dieser Klientin, die ich im Auge habe, taucht auf, wie sie sieben Jahre alt ist, und mit ihrem Vater Fahrrad fährt. Sie sitzt auf dem Lenker und es hoppelt, weil es Kopfsteinpflaster ist. Und es ist eine sehr wohltuende und geborgene Situation. Jetzt hat sie eine Ressource gefunden, die eine gewisse Gemeinsamkeit, jedenfalls in der Erlebnisqualität, hat mit dem Wackeln. Dann bittet man sie im Trance, sich sozusagen in das Flugzeug zurückzuversetzen, in einen anderen Sitz zu setzen, die Augen zu schließen und sich vorzustellen, sie sitzt auf dem Lenker das Fahrrad ihres Vaters. Und dann erlebt sie diesen Flug als geborgen und wohltuend."
Sprecherin: In diesem Fall reichten offenbar ein oder zwei Sitzungen aus, um die Patientin von ihrer Flugangst zu befreien. Oft dauert es aber auch länger, an die Ursachen von Störungen heranzukommen. So ist es z.B. bei einer Therapie-Gruppe mit stark übergewichtigen Frauen, die von der Tübinger Psychologin und Hypnose-Therapeutin Daniela Schmied geleitet wird. Diese Frauen leiden oft schon seit 20 oder 30 Jahren unter ihrem Übergewicht. Mit ein bisschen Sport oder mehr Gemüse ist es nicht getan.
O-Ton Schmied:
„Und zwar haben diese Menschen ganz früh teilweise gelernt, dass ihre Bedürfnisse und Gefühle und auch ihr Bedürfnis nach eigenen Grenzen, dass das keinen Platz hatte. 264 Das Problem ist: An der Bedürfnisbefriedigung oder an dem Leben der eigenen Gefühle hängt etwas dran, nämlich der Selbstwert. Das heißt, wenn ich die nicht leben kann, rutscht mir auch mein Selbstwert runter."

Sprecherin: Und der niedrige Selbstwert wird – einfach ausgedrückt – mit übermäßigem Essen kompensiert. In der Therapie geht es zunächst darum, dass die Frauen ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse wieder spüren. Dazu werden sie in der Hypnose in das „Haus ihrer Gefühle" geleitet.
O-Ton Schmied:
„Und in jedem Zimmer dieser Gebäude wohnt ein Gefühl. Und da sollen sie erst mal gucken: Wer wohnt denn da? 292 Da gibt es teilweise Erlebnisse, da ist die Freude geknebelt in der Ecke. 293 Und dann kommt eben das Spezielle noch von der Hypnose, wo sehr viel mit Metaphern und Geschichten gearbeitet wird, um auch da Türen zu öffnen, die vermutlich verschlossen sind. 296 Je mehr die Frauen lernen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und auch zu leben, desto weniger brauchen sie automatisch, sag’ ich mal, das Essen."
Sprecherin: Nicht alle Frauen nehmen während der Therapie ab. Aber sie lernen etwas viel Wichtigeres, sagt Daniela Schmied: sich nicht mehr selbst abzuwerten, bloß weil sie nicht schlank sind.
Autor: Beim Zahnarzt ist die Behandlung in vollem Gange. Dr. Fobbe muss einen Zahn ziehen und holt die Zange aus der sterilen Verpackung.
O-Ton Fobbe:
„In voller Entspannung kommt alles raus, alles geht weg, das Ganze."
Autor: Dr. Fobbe muss mit ganzer Kraft ziehen und den Zahn hin und her bewegen, um ihn herauszuholen. Jens Krüger stöhnt, aber liegt ruhig auf dem Stuhl. Als der Zahn draußen ist, fördert Fobbe die Heilung mit einer hypnotischen Suggestion.
O-Ton Fobbe:
„Und überall da, wo jetzt Krankheit entfernt ist, legt sich Zelle für Zelle ganz fest aneinander. Zelle für Zelle des Zahnfleisches legt sich so fest aneinander, dass keine Blutung ist. Dass kein Platz ist für Schmerz und kein Platz ist für Schwellung, sondern nur Heilung mit dieser unendlichen Kraft des Unbewussten, ununterbrochenen voranschreitend. Zelle für Zelle legt
sich ganz fest aneinander. 145 Es wird so lange taub sein, wie die Heilung das benötigt, und solange Heilung ist, ist weder Schmerz noch Blutung noch Schwellung, sondern ununterbrochen Heilung."
Sprecherin: Suggestionen rufen innere Bilder hervor, und diese inneren Bilder beeinflussen körperliche Vorgänge. Auch Dirk Revenstorf bestätigt, dass Hypnose tatsächlich bei körperlichen Krankheiten wirkt.
O-Ton Revenstorf:
„Nehmen Sie einen Migräne-Patienten, der hat meistens eine Dysfunktion oder falsche Durchblutung in der Kopfregion. Und das Bild, was Sie als Heilungsbild anbieten, ist, dass das Blut von hier oben abfließt über die Schläfe an den Hals und die Schultern in die Hände zum Beispiel. Und dazu beschreiben Sie genau, wie dieser Blutfluss dort abläuft. Und vielleicht umschreiben Sie auch noch mit dem Fluss eines Baches den Berg hinunter, und dieses Bild setzt sich dann unmittelbar um in Erweiterung der Gefäße."
Sprecherin: In einer Studie mit Migräne-Patienten wurde die Hypnose mit einem neuen Medikament verglichen. Das Ergebnis war eindeutig: Hypnose verringerte die Anzahl der Migräne-Anfälle um zwei Drittel – und wirkte damit genauso gut wie das Medikament.
Autor: Jens Krüger hat es geschafft: Die Zahnbehandlung ist vorbei. Dr. Fobbe beendet jetzt die Trance.
O-Ton Fobbe/Patient:
„Und jetzt kann der bewusste Verstand ganz langsam, in Ihrem eigenen Rhythmus, bis 20 zählen. Im Kopf, ganz leise. Bei 18 nehmen Sie einen ganz tiefen Atemzug und Ihr Körper bewegt sich. Bei 19 öffnen Sie die Augen und bei 20 sind Sie wieder ganz entspannt bei uns. Und jetzt sind wir fertig. Alles erledigt. Wie geht es Ihnen?"
„Gut."
„Alles okay? Dann lassen Sie mich mal rein schauen, ich will mal gucken, ob irgendwas blutet. Wunderbar. Überhaupt nicht, ja. Super."
„Hat es irgendwie wehgetan? Zwischendrin? Gar nicht?"
„Nein."
„Überhaupt nicht?"
„Gar nicht."
„Druck, Schmerz?"
„Gar nicht. Nichts gemerkt."
„Aber mitgekriegt haben Sie es?"
„Also mitgekriegt habe ich's, ich konnte mich stellenweise an den Urlaubsort begeben, aber war auch sehr oft noch da. Aber absolut schmerzfrei."
„Okay.165 Wichtig ist, das hat schon völlig aufgehört zu bluten, da blutet überhaupt nichts. Das wird auch nicht sein. Sie können auch sicher sein, dass da kein großer Schmerz oder Schwellung oder irgendwas ist. Okay?"
„Okay."
„Wunderbar. Gut. Schönen Tag!"
Sprecherin: Hypnose leistet Erstaunliches. Sie kann bei seelischen Problemen helfen, den Geburtsvorgang verkürzen, Schmerzen bei Operationen vermindern, Warzen entfernen oder den Blutdruck senken. Menschen, die sich beim Zahnarzt unter Hypnose behandeln lassen, sind oft Patienten mit Zahnarztphobie – so wie Jens Krüger. Eine andere Gruppe sind Patienten, die gegen Betäubungsmittel allergisch sind. Unter Hypnose werden ihnen die Zähne repariert und auch Zahnfleischtaschen ausgeschabt. Liborius Fobbe.
O-Ton Fobbe:
„Ganz typisches Beispiel: eine große Parodontalbehandlung, ein Patient, der unter einer sehr extremen Parodontitis mit großem Knochenschwund leidet, dann sind Zahnfleischtaschen sieben, acht, neun, 10 Millimeter sind möglich. Wenn man die behandelt, entsteht eine riesengroße Wundfläche. Und die Heilung ist in der Regel extrem verzögert. Unter Hypnose ist der Patient am nächsten Tag schmerzfrei."
Sprecherin: Wer sich eine Behandlung unter Hypnose gönnt, muss allerdings die Kosten selber tragen. In Fobbes Praxis kostet eine Hypnose-Behandlung zwischen 75 und 150 Euro, abhängig vom Zeitaufwand. Das zahlt die Kasse normalerweise nicht.
Autor: Für Jens Krüger hat es sich offenbar gelohnt, das Geld auszugeben.
O-Ton Patient:
„Es war für mich heute eine ganz angenehme Sache."


Autor: Sagt er – ein Mensch, der sein ganzes Leben lang Panik vor jedem Zahnarztbesuch hatte.
O-Ton Patient:
„Dr. Fobbe meinte auch, dass mir die Angst so für alle Zeit genommen werden kann. Ich werde das nächste Mal auf jeden Fall noch mal so probieren, und tendenziell müssen wir dann einfach mal sehen, was daraus wächst."



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Heiler und Schulmedizin

Kantonsspital Glarus.
Prof. Dr. Kaspar Rhyner.
Behandelt immer mit einer Heilerin
Fliege, Sendung BR 29.1., 10.37, 2004

Mittwoch, 13. Juni 2007

Hightech-Energiemedizin

Klagenfurt/Wien - Der österreichische Mediziner Christian Steiner hat mit einem neuartigen Hightech-Gerät bei 70 bis 80 Prozent der Pollenallergiker eine deutliche Besserung oder sogar Beschwerdefreiheit auf Knopfdruck erzielt. Das elektronische Gerät namens "QuintBox" http://www.quintsysteme.com ist nur etwa halb so groß wie eine Zigarettenschachtel. Pollenallergien sind in den vergangenen Jahrzehnten zu einem gravierenden Problem für 15 bis 20 Prozent der Menschen in Industrieländern geworden. Allein in Österreich sind etwa eine Mio. Menschen allergisch gegen Pollen.


Der Patient trägt die QuintBox in Körpernähe. Zum Beispiel an einer Schlaufe um den Hals oder in der Hosentasche und lässt sie den ganzen Tag über laufen", so Steiner im pressetext-Interview. "Viele Anwender berichten, dass sich die Beschwerden nach dem Einschalten bereits in kurzer Zeit besserten", erklärt der Mediziner. "Nach unabsichtlichem Ausschalten oder wegen erschöpfter Batterien sind diese jedoch erneut aufgetreten." Die Basis dieser Behandlung heißt Holopathie. "Die Holopathie ist eine junge Richtung innerhalb der Energiemedizin, in der es vor allem um die digitale Speicherung und die elektronische Wiedergabe homöopathischer Substanzen geht", führt Steiner aus.


"Wir haben beispielsweise für die Anwendung bei Pollenallergien die Schwingungsmuster von Birke, Hasel, Erle, Gräsern und anderen Pollen zusammen mit antiallergischen Homöopathika, Spurenelementen, Edelsteinschwingungen in geeigneten Frequenzmustern in die QuintBox eingespeichert", so Steiner. "Das mikroprozessorgesteuerte Gerät gibt diesen Schwingungsmix dann mit einem schwachen elektromagnetischen Feld permanent auf den Anwender ab. Der Körper reagiert darauf ähnlich wie auf ein Homöopathikum, allerdings wesentlich stärker." Tatsächlich könne man das Wirkprinzip der QuintBox direkt mit dem einer entsprechenden homöopathischen Rezeptur vergleichen. Daher stamme auch die Bezeichnung der Holopathie als "digitale Homöopathie". Steiner hat in mehr als 15-jähriger Forschungsarbeit das Verfahren entwickelt, mit dem holopathische Frequenzspektren digital gescannt und gespeichert werden können.


"Entscheidend bei der Anwendung ist jedoch die permanente Wiedergabe, die wesentlich stärker als ein 'natürliches' Homöopathikum ist", meint Steiner. Der elektronische Schwingungsmix enthalte aber auch Rezepturen, die die klassische Homöopathie nicht kennt. Dazu gehören etwa Schwingungsmuster bestimmter Edelsteine, die Elektrosmog von Handys, WLAN-Netzen oder SAT-Schüsseln neutralisieren können. "Diese Effekte lassen sich in der Energiemedizin messen und sind hauptverantwortlich dafür, dass das bei der Pollenallergie hochgradig gestörte Energiefeld des Patienten wieder funktioniert, wodurch auch das Immunsystem normalisiert werden kann", erklärt Steiner. Dadurch gehen die Symptome ganz von selbst zurück. Die QuintBox kann allerdings auch für andere Indikationen programmiert werden. "Wir hatten sehr gute Erfahrungen bei der Verbesserung der Knochen- und Wundheilung, bei Verspannungen, Burn-Out und Erschöpfungszuständen oder auch bei hyperaktiven Kindern", so Steiner. Patienten, die einen Holopathie-Therapeuten aufsuchen, erhalten aufgrund ihrer Messwerte ihr individuelles Box-Programm, mit dem sie dann auch bei Migräne, Schlafstörungen oder Depressionen in vielen Fällen erfolgreich behandeln können, erklärt Steiner abschließend.



Quelle: "Der Bund", Österreich